III

[Richtung] tung, von denen ich ausser dem bekannten Oberdeutschen Flurnamenbuch von Buck (1880) nur einige kleinere Arbeiten aus den verschiedensten Gegenden Deutschlands in Erfahrung bringen konnte, unter denen bez. Hessen’s eine solche Jacob Hoffmeister’s: „Flurbenennungen aus dem Amtsbezirk Wetter“ (mitgetheilt in Zeitschrift für hess. Gesch. Band X. p. 238 ff) sich befindet. Andere Arbeiten für Hessen sind mir nicht bekannt geworden.

Bei der notorischen Armuth hessischer Geschichtsquellen für die älteste Zeit unseres Volkes würde die Geschichtswissenschaft es sicher nur mit Beifall begrüssen, wenn ihr für jene Zeiten aus der Flüssigmachung der grossen Menge von Flur-, Forstorts- und Dorfstellen-Namen eine bis jetzt todt liegende neue Quelle eröffnet werden könnte.

Ob dies freilich möglich ist,, muss ich bescheiden der Erwägung und Beschlussfassung des Vorstandes des hess. Geschichts-Vereines überlassen, erlaube mir aber in Nachstehendem meine eigenen Vorschläge zur Realisirung dieses Wunsches dem Urtheile des Vorstandes zu unterbreiten, wobei ich bemerke, dass ich dieselben für durchaus verbesserungsfähig halte, falls ja dieselben prinzipiell für annehmbar befunden werden sollten.

Ich fasse meine Vorschläge unter 3 Gesichtspunkte, nämlich: I. Die Objecte der Erforschung; II. Die Subjecte und die Art und Weise der Erforschung; und III. Die Verwerthung der Forschungs-Resultate.

I. Die Objecte der Erforschung.

Als solche empfehlen sich m. E. folgende:

1.  Sämmtliche Flurnamen nach den Kataster-Karten, auch wenn dieselben nicht wichtig erscheinen, sowie die Namen von Bächen, Mühlen und Höfen etc. etc.

2.  Die Forstorte nach den Wald- und Forst-Karten; desgleichen Berg- und Quellen-Namen.

3.  Die Dorfstellen, d. h. Benennungen innerhalb des Dorfes, wie Burg, Schloss, Kirchen, Kapellen, Meierhöfe, Gerichtsstätten, alte Grundmauern, Gewölbe, Umfassungsmauern, einzelne Gebäude, Denksteine oder Denkmäler, einzelne Bäume, Versammlungsplätze, Todtenhöfe und dergl., insbesondere Vor- [Vorhandensein]