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Verschanzung, welche Herzog Ferdinand unweit des Ziegelhofes, etwa zweihundert Schritt von der steinernen Brücke über die Ohm auf dem rechten Ufer, hatte anlegen lassen, um den Uebergang über diesen Fluss zu beherrschen. Während einer Zeit von vierzehn Stunden versuchte der Feind diese nur von Infanterie besetzte Flesche durch an Zahl überlegene Truppen, unterstützt von dem Feuer von dreissig auf dem linken Ohmufer postirten Geschützen, zu erobern. Trotz aller Anstrengung gelang es den Franzosen nicht, die zuletzt von aufgeschichteten Leichen umgebene Schanze in ihre Gewalt zu bringen.

Eine Beschreibung dieses (Frontal-) Gefechtes zu geben, in welchem eigenthümlicher Weise auf keiner Seite eine Flankenbewegung versucht wurde, liegt nicht in meiner Absicht, ich beziehe mich vielmehr auf die von Renouard, Geschichte des Krieges in Hannover, Hessen und Westphalen von 1757—63, Band III, gelieferte Beschreibung desselben und versuche nur zur Aufklärung der Frage beizutragen, welche hessische Truppen gegen Abend den Hauptangriff der französischen Brigade Poitou gegen die Schanze, endgültig abschlugen. Bei der langen Dauer des Kampfes war die Stellung der Alliirten der Brücker-Mühle gegenüber nur durch öftere Ablösung der betreffenden Abtheilungen möglich, welche um 5 Uhr Abends durch die Hessen des starken Feuers wegen in aufgelöster Gefechtsordnung und im Laufschritt bewirkt wurde. Nach den „Erzählungen aus der hessischen Kriegsgeschichte“, war es das Leibregiment welches sich bei dieser Gelegenheit sehr auszeichnete, während Renouard den Regimentern von der Malsburg und von Gilsa, zu einer Brigade formirt, diese Ehre zuweist, womit auch von Mitkämpfern geführte Tagebücher übereinstimmen. Die folgende Verlustliste des Regiments von Gilsa vom 21 ten September 1762 an den Chef desselben, General von Gilsa, gerichtet, hebt jede Unsicherheit in dieser Beziehung völlig auf.

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