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l in Eisen geschnittener Thürklopfer mit ornamentaler Verzierung aus dem Anfange des XVII. Jahrhunderts, gefunden bei Gronau in der Nidder, und

l alter Kompass. Geschenk des Herrn Schreinermeisters Daube dahier.

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Vermischtes

Berichtigung. *)

Auf S. 69 in Otto Bähr's Werk „Das frühere Kurhessen“ (Kassel 1895) ist Z. 8 v. u. wahrscheinlich in Folge eines Schreib- oder Druckfehlers „Oesterreichs“ statt „Preussens“ gesetzt worden.

Authentischen Mittheilungen zufolge hat nämlich unser damaliger Kriegsminister General v. Meyerfeld im Ministerrath am 15. Juni 1866 in längerer Ausführung die Wahrscheinlichkeit der preussischen (nicht österreichischen) Erfolge hervorgehoben. Das ergibt sich auch deutlich aus der Darstellung des weitern Verlaufs des Ministerraths; denn der Kurfürst, der ja bekanntlich seit Jahren viel mehr zu Oesterreich als zu Preussen hinneigte, hätte nach einem Oesterreich günstigen Vortrage seines Kriegsministers gewiss nicht zu schwanken brauchen, um sofort zuzustimmen. Unter der Wucht der Auseinandersetzungen v. Meyerfeld's gerieth er jedoch in Zweifel, ging plötzlich in die Zimmer der Fürstin und brach bei seiner Rückkehr in die Worte aus: Ich kann doch nicht! nein, es geht nicht!“

Also war er erst da wieder zu Oesterreich hinübergezogen worden.

Eine weitere Bestätigung der Haltung des damaligen Kriegsministers ergibt sich aus dem Umstande, dass er der einzige kurhessische General war, der unmittelbar nach dem Kriege in preussische Dienste übernommen wurde, offenbar weil der derzeitige preussische Gesandte in Cassel. General von Röder, seine Ueber-zeugungen kannte. Beide Herrn waren eng befreundet.

v. Meyerfeld kann also in jenem Ministerrathe nicht eine Zuversicht auf den Sieg Oesterreichs betont haben. Es liegt hiernach, bei Bahr ein Schreib- oder Druckfehler vor, der sehr der Berichtigung bedarf. Es muss an der betr. Stelle heissen: „Der Kriegsminister sprach über die militärische Lage und gab seine Zuversicht auf den Sieg Preussens kund.“

Marburg am 10. Februar 1896.

Dr. Carl Ochsenius.

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*) Siehe auch oben S. 35.

 

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