MHG, 1897, S. 24

B. Bericht über die Thätigkeit der Zweigvereine.

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I) Der Zweigverein zu Cassel.

(Veranstaltet wurden 6 Vortragssitzungen und l Ausflug).

a. Vorträge und Ausflüge.

1. Monatsversammlung am 26. April 1897.

Der Herr Vorsitzende machte Mittheilungen über die in einer Denkschrift niedergelegten Ziele und Aufgaben der für Hessen und Waldeck geplanten ‘Historischen Commission’ und berichtete insbesondere über die auf Einladung des Herrn Professor Dr. von der Ropp am 24. April auf dem Schlosse zu Marburg abgehaltene Vorbesprechung, an der als Abgeordnete des Vereins er selbst und der Schriftführer Theil genommen hätten. (S. auch oben S. 15 u. 23.)

Sodann hielt Herr Major a. D. von Stamford einen Vortrag über das Thema „Wie unsere Aue g eworden ist^“*).

Der erste hessische Fürst, Landgraf Heinrich das Kind, ertauschte von dem Kloster Hersedehusen im Jahre 1308 eine halbe Hufe Landes auf der in der Fulda nahe bei Cassel gelegenen Insel, die Auwe genannt. Diese halbe Hufe, der Keim zu der weitgedehnten Anlage, muss an dem Zusammenflusse der beiden Fuldaarme gelegen haben; wir wissen nur, dass sie mit Bäumen und Gesträuch bedeckt war, und dass Wild sich hier aufhielt. Als Cassel und seine Umgegend an Bewohnerzahl wuchsen, werden mehr und mehr Ländereien in der Aue urbar gemacht worden sein. Grosse Strecken derselben dienten als Weide für das Vieh der Bürger, auch der Landesherr als grösster Grundbesitzer liess Ländereien hier bewirthschaften und seine Heerden weiden.

Die erste Nachricht über diese Dinge findet sich im Jahre 1529, als Landgraf Philipp der Grossmüthige einen Baumgarten anlegen liess, der den südöstlichen Theil des jetzigen Friedrichsplatzes und die Abhänge zur kleinen Fulda

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*) Der Vertrag ist wörtlich abgedruckt im Hessenland. Jahrgang XI, Nr. 20—24. Ein von Herrn von Stamford gezeichneter und in Steindruck vervielfältigter Plan der Moritzaue von 1686 mit Einzeichnung des Umrisses der späteren Anlage (von 786) ist für 25 Pf. in der Freyschmidtschen Hofbuchhandlung in Cassel zu haben.

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..	24 B. Bericht über die Thätigkeit der Zweigvereine. _______ I) Der Zweigverein zu Cassel. (Veranstaltet wurden 6 Vortragssitzungen und l Ausflug). a. Vorträge und Ausflüge. 1. Monatsversammlung am 26. April 1897. Der Herr Vorsitzende machte Mittheilungen über die in einer Denkschrift niedergelegten Ziele und Aufgaben der für Hessen und Waldeck geplanten ‘Historischen Commission’ und berichtete insbesondere über die auf Einladung des Herrn Professor Dr. von der Ropp am 24. April auf dem Schlosse zu Marburg abgehaltene Vorbesprechung, an der als Abgeordnete des Vereins er selbst und der Schriftführer Theil genommen hätten. (S. auch oben S. 15 u. 23.) Sodann hielt Herr Major a. D. von Stamford einen Vortrag über das Thema „Wie unsere Aue g eworden ist^“). Der erste hessische Fürst, Landgraf Heinrich das Kind, ertauschte von dem Kloster Hersedehusen im Jahre 1308 eine halbe Hufe Landes auf der in der Fulda nahe bei Cassel gelegenen Insel, die Auwe genannt. Diese halbe Hufe, der Keim zu der weitgedehnten Anlage, muss an dem Zusammenflusse der beiden Fuldaarme gelegen haben; wir wissen nur, dass sie mit Bäumen und Gesträuch bedeckt war, und dass Wild sich hier aufhielt. Als Cassel und seine Umgegend an Bewohnerzahl wuchsen, werden mehr und mehr Ländereien in der Aue urbar gemacht worden sein. Grosse Strecken derselben dienten als Weide für das Vieh der Bürger, auch der Landesherr als grösster Grundbesitzer liess Ländereien hier bewirthschaften und seine Heerden weiden. Die erste Nachricht über diese Dinge findet sich im Jahre 1529, als Landgraf Philipp der Grossmüthige einen Baumgarten anlegen liess, der den südöstlichen Theil des jetzigen Friedrichsplatzes und die Abhänge zur kleinen Fulda __________ ) Der Vertrag ist wörtlich abgedruckt im Hessenland. Jahrgang XI, Nr. 20—24. Ein von Herrn von Stamford gezeichneter und in Steindruck vervielfältigter Plan der Moritzaue von 1686 mit Einzeichnung des Umrisses der späteren Anlage (von 786) ist für 25 Pf. in der Freyschmidtschen Hofbuchhandlung in Cassel zu haben.	..


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