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Weise setzte er sich den in Besitz des Ebersberges, des Eigen-thums von Adelhart*).

Das Gersfeld in den ältesten Zeiten zu Fulda gehörte, geht daraus hervor, dass Kaiser Carl IV. 1359 dem Abte von Fulda, Heinrich VII. von Kraluke die Erlaubnis ertheilte, seine Dörfer Gersfeld und Sontheim in Städte zu verwandeln**). Gersfeld ist übrigens dadurch nicht zum Stadtrecht gekommen und wurde in diesem Jahrhundert noch als Marktflecken behandelt, bis es durch die preussische Einverleibung als Kreisstadt bezeichnet wurde.

Im Jahre 1402 war Hermann von Schneeberg zu Gersfeld Verbündeter der Herren von Weyhers, welche, wie wir gehört haben, vom Fürstbischof von Würzburg, Johann I. von Egloffstein, mit Krieg überzogen wurden. Nach der Einnahme von Weyhers wandte sich der Bischof gegen Gersfeld, wo sich dieselbe Geschichte mit der Oeffnung der Burg wiederholte, wie bei Weyhers; nur hatten die von Schneeberg nicht den Hinterhalt an dem Fuldaer Abte. Der Würzburger Geschichtsschreiber Fries sagt darüber***):

,,Hermann und Wilhelm von Schneeberg vater und son, enthielten Bischof Johannesen seine feind und schädigere (nämlich die von Weyhers); darum zog jetzt gemelter Bischof Johannes für ihr Schloss Gerichsfeld mit wehrender Hand, belagerte dasselbige, und bracht sie dahin, dass sie ihme und seine nachkommen ewige Öffnung darauf verschreiben mussten, beschahe in diesem 1402 Jahr. Als aber Bischof Johannes wieder abgezogen war, lieffen sie zurück, sagten, sie waren solche zusagung nicht schuldig, wann sie dazu gezwungen und genöthigt worden; deshalben zog er Bischof Johannes im dritten Jahr danach abermahls dafür, gewann es und behielt das Jahr und Tag in seinen händen, doch gab er ihnen das zuletzt uf grosse fürbitt wieder und mussten sie ihm dagegen nicht allein die Öffnung beständig machen, sondern auch das gemelte Schloss mit allen seinen zu und eingehörungen zu lehen aufgeben und empfangen am St. Andreastag des 1406. jahrs“. Der Bischof hatte Hermann von Schneeberg, seine Frau Anna und seinen Sohn Wilhelm gefangen genommen und 1405 im Marienberg zu Würzburg gefangen gehalten, das Schloss Gersfeld aber dem Hans von Steinau für 1400 Gulden verschrieben. Nach der Versöhnung ward also von Schneeberg am 30. November 1406 mit seinem Schloss Gersfeld wieder belehnt. Der Bischof zeigt sich hier, wie bei Weyhers, in eigenthümlichem Lichte; er nimmt das Schloss Gersfeld dem Hermann von

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*) Nach einer Urkunde in der Chronik von Gersfeld, geschrieben von dem Bauer Seifert in Sandberg, abgedruckt in Ludwig Müller, Von der Rhön und ihrer Geschichte. (Gersfeld 1889.) 51. Die Urkunde ist offenbar unecht.

**) Schannat, Corp. Tradit. Fuld. 353. Böhmer-Huber, Regesten. 2939.

***) Repertorium im Würzburger Archive, abgedruckt bei Karl Ludwig Müller, Lehensverhältnisse etc. 5.

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