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32 [Jahrhundert] hundert angelegt, in der 2. Hälfte desselben wieder erneuert und nach den Untersuchungen und Schriften des Brunnenarztes Dr. Cuntz und des Apothekers Mönch von Vielen vorzugsweise zum Trinken benutzt, hat sich derselbe bis in die neueste Zeit gehalten und ist erst in den letzten Jahrzehnten ausser Uebung gekommen, jedoch stehen die Anlagen noch heut zu Tage und harren der Wiederherstellung *). Herr Dr. Brunner theilte auf Grund der im städtischen Archiv dahier befindlichen Acten das gegen den Amtmann Struve zu Borken nach Wiederherstellung des Kurfürstenthums Hessen im Jahre 1814 eingeleitete Verfahren mit. 1806 war der kurfürstliche Marstall von den Franzosen in Cassel aufgehoben und nach Mainz geschickt, unterwegs aber bei Borken von hessischen Bauern wieder abgenommen und nach Homberg gebracht worden, dort aber den Franzosen von Neuem in die Hände gefallen, worauf strenges Gericht gegen die Empörer erging. Einer, der sich dabei besonders hervorgethan haben sollte, wurde zu Jesberg auf Befehl eines französischen Obersten ohne Verhör erschossen, und es ging das Gerücht, dass der Amtmann Struve zu Borken das rasche Verfahren durch seine übertriebenen Aussagen über den Lebenswandel des Unruhestifters verschuldet habe. Die alten Eltern des Erschossenen verklagten nach Wiederkehr des Kurfürsten den Amtmann und verlangten lebenslängliche Unterhaltung von demselben. Aus den Acten geht soviel hervor, dass nach zwiespältigem Urtheile die kurfürstliche Regierung dis [die] Sache an die Juristen-Fakultät zu Marburg überwiesen, und der Amtmann seiner Stelle enthoben wurde. Zum Schlusse theilte Herr Landes-Bauinspector Röse mit, unter Vorlegung einer Abbildung, dass der stilgerechte Ausbau des Thurmes der Klosterkirche zu Breitenau gesichert sei. 2. Am 11. December 1899**): Der Vorsitzende, Herr Dr. Brunner, gab Kenntniss von einer Urkunde __________ *) Abgedruckt: Hessenland 1900, S. 42 fg. **) Hessenland 1899, S. 324 fg.
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