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Meter lang, vorn 1,12 Meter und hinten ca. 80 Centimeter aus der Erde hervorragt und künstlich behauen ist. An den Stein knüpfen sich 2 Sagen, dass nämlich dort der letzte Gisone — die bekanntlich auf der nicht weit davon entlegenen Burg Holende sassen — begraben sei. Das Volk nenne diese dort begrabenen, wie die Gisonen überhaupt, die Holländer. Die andere Sage geht dahin, dass die Treisbacher diesen Stein wiederholt in ihre Kirche geholt hätten, dass der Teufel ihn aber immer wieder auf den Berg gebracht hätte. Der Vorsitzende warnte davor, voreilige Schlüsse zu ziehen und nahm es die Versammlung in Aussicht, diesen Stein an einem der sommerlichen Ausflüge zu besichtigen. Herr Pfarrer Cornelius zeigte sodann ein aus seiner Familie stammendes schönes Weinglas aus der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts, das nach Familientradition seinem Urgrossvater von einem Mitgliede der Philippsthaler Landgrafenfamilie geschenkt ist. — Der Vorsitzende legte alsdann die erste Publikation der historischen Kommission für Hessen und Waldeck, nämlich die erste Lieferung des hessischen Trachtenbuchs von Ferdinand Justi vor. Dieses im Verlage von N. G. Elwert erscheinende Werk ist das Resultat langjähriger Sammlungen und besteht aus einer Reihe von Farbendrucktafeln, die in wunderbarer Treue und Schönheit die hessischen Volkstrachten bis in die kleinsten Details wiedergeben und im Verein mit den auf der Höhe wissenschaftlicher Forschung stehenden Erläuterungen des Verfassers, von dessen kunstfertiger Hand auch die Aufnahmen selbst stammen, eine Quellenveröffentlichung ersten Ranges bilden. Die Uneigennützigkeit des Verfassers im Verein mit der Munificenz der Stifter und Patrone der Kommission haben nicht nur die Herausgabe des Werkes überhaupt ermöglicht, sondern auch die Verlagshandlung in die Lage gesetzt, den Preis des Heftes auf die geringe Summe von 6 Mk. festzusetzen. Die Mitglieder des Geschichtsvereins gemessen sogar den Vorzug, das Heft für 4 Mark zu beziehen.

Zum Schlusse besprach Herr Archivrath Dr. Reimer die erste Veröffentlichung des im vorigen Jahre gegründeten Fuldaer Geschichtsvereins, nämlich die Abhandlung des Lehrers Joseph Vonderau über die Pfahl- [Pfahlbauten]

 

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