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[aufgelöst] gelöst, das auf die Lider gewischt, auch nachher in die Augen.

Es wäre wohl der Mühe wert, alle die Sitten, Gewohnheiten, Gebräuche, die unter den Niedersachsen noch heimisch sind, vollzählig zu sammeln, man würde einen tiefen Einblick in das innerste Leben dieses Volkes thun und es erst recht in seiner Eigenart verstehen und lieben lernen, wie es auch mir ans Herz gewachsen ist.

 

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II.

Spuren der Thalburg Werner von Bischoffs-
hausens zu Bischhausen an der Schwalm ?

Die bekannte hessische Familie von Löwenstein hatte ihren Ursitz in Bischhausen und nannte sich nach demselben „von Bischoffshausen“. Das erste urkundlich bekannte Mitglied der Familie ist Werner v. B., welcher 1160 in einer Hersfelder Urkunde genannt wird. Nach Erbauung des Schlosses Löwenstein in der Mitte des 13. Jahrhunderts trat eine Namens- und theilweise Wappenänderung der Familie ein, welche durch „Landau“ bekannt ist. Die Linie v. Löwenstein genannt Schweinsburg*) behielt jedoch das alte Wappen, eine schräge Mauerzinne, bei und findet sich bis zu ihrem Aussterben im 17. Jahrhundert im alleinigen Besitz des Gerichts Waltersbrück, wozu Bischhausen gehörte. Ein Theil dieses Gerichtes — die Dörfer Zimmersrode und Gilsa — war durch Vertrag vom Jahre 1359 an die Herren von Gilsa zu Gilsa, als bisherige Mitbesitzer (Ganerben) abgetreten. Unerforscht ist noch geblieben, ob dieses Gericht in noch älterer Zeit nicht einer dritten Familie gehörte, was sehr wahrscheinlich.

Diese Ermittlung soll jedoch einer spätern Zeit, ebenso wie die vermuthete Abstammung derer v. Bischoffs- [Bischoffshausen]

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*) Die Familie nennt sich urkundlich in älterer Zeit „von Sehwensburg“, in späterer Zeit v. Löwenstein gen. Schweinsburg. Mit dieser Bezeichnung besteht noch ein Grenzstein an einer Wiese oberhalb des Dorfes B. von „1605“.

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