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demselben bewirkte Kanal- und Hafenanlage vom Jahre 1715 an den Namen Karlshafen. Gottesdienst wurde und wird noch heute gehalten in der Kapelle des im Jahre 1704 erbauten Invaliden-Hauses, das bestimmt ist zur Aufnahme von im Kriege verstümmelten oder im Dienste ergrauten Kriegern. Der Vortragende gedachte sodann der verschiedenen von den gewerbsfleissigen Einwanderern gegründeten Fabriken, der trotz grossartiger Arbeiten eingetretenen Versandung des Hafens nach dem Tode des Landgrafen Karl (1730) und der Wiederausgrabung (1778), der Entdeckung einer Soolquelle (1730), welche jährlich 3600 Malter gutes Kochsalz geliefert, und der Einstellung der Salzfabrikation in Folge eines dieselbe beschränkenden Zollvertrags mit Preussen in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts, ferner eines im 7jährigen Kriege (11. März 1758) bei der jetzigen Juliushöhe stattgehabten Gefechtes zwischen Franzosen und Hannoveranern, in welchem erstere besiegt wurden, und schloss mit dem Wunsche, dass trotz mancher bisher nicht erfüllten Hoffnungen bei den landschaftlichen Schönheiten der Gegend und im Hinblicke auf das in neuester Zeit wieder aufblühende Soolbad der Zukunft mit Vertrauen entgegensehen werde.

Reichlicher Beifall wurde dem anziehenden Vortrage gespendet und dem Redner der Dank des Vorsitzenden zu Theil.

Hierauf gönnten sich die Theilnehmer in demselben Hôtel Brandes-Müller einen Frühschoppen zur Stärkung nach den geistigen Genüssen, und Nachmittags Uhr fand unter Beteiligung von ca. 90 Herrn und Damen das Festmahl im Kursaale des Soolbades statt, zu welchem der Wirth Wicke Speisen und Getränke lieferte, und das durch die von einer tüchtigen Kapelle aus Holzminden ausgeführte Musik und durch geistreiche Toaste gewürzt wurde. Die Reihe der letzteren eröffnete der Vorsitzende, Herr Dr. Brunner mit dem Kaisertoast, worauf eine Strophe der National-Hymne von den Anwesenden stehend gesungen wurde. Alsdann schilderte in längerer Rede Herr Professor Dr. Suchier von Hanau verschiedene Eigen-thümlichkeiten und Ereignisse in seiner Vaterstadt Karlshafen und schloss mit einem Hoch auf diese. Herr Apotheker Biede von Karlshafen liess den Geschichtsverein hochleben, Herr Superintendent Wissemann von Hofgeismar die Festredner Dr. Schwarzkopf, Dr. Schuchard und Pfarrer Francke, darauf Herr Pfarrer Francke die Damen. Fräulein Amalie Koch von Karlshafen feierte in Versen die Naturschönheiten der

 

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