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Unser Ehrenmitglied

Herr Major a. D. Karl v. Stamford,

Vorsitzender des Vereins in den Jahren 1879—92 ist am Morgen des letzten Himmelfahrtstages nach langen schweren Leiden in ein besseres Jenseits abgerufen. Bei unsern Mitgliedern steht die vielseitige Thätigkeit dieses Mannes und seine Persönlichkeit, wie sie sich darbot im öffentlichen Leben, in den Vereinssitzungen, bei den Jahresversammlungen oder bei gemeinsamen Ausflügen noch in treuem Gedächtniss; und so werden die nachstehenden Mittheilungen über die Familien-Beziehungen und über den Lebensgang des Verstorbenen gewiss willkommen sein.

Die Wiege seiner Familie stand in England. Ein Onkel jener durch ihr tragisches Geschick bekannten Jane Grey († 1554), der Gegenkönigin der englischen Königin Maria, war Lord John Grey, dessen Enkel Henry Lord Grey of Greby im Jahre 1628 zum Grafen Standford erhoben wurde. Als König Karl I. von England 1647 mit Hülfe der Schotten den zweiten Bürgerkrieg heraufbeschwor, flüchteten zwei Söhne dieses königstreuen Grafen Standford vor den Verfolgungen des Oliver Cromwell nach dem Festlande. Von dem einen dieser Söhne stammt das jetzt in Deutschland lebende Geschlecht der Stamfords ab. Sein Sohn ist als kurpfälzischer Oberstleutnant zu Heidelberg gestorben; sein Enkel war erst in kurpfälzischen, dann in nassauisch-saarbrückenschen Diensten und starb ebenfalls als Oberstleutnant.

Von diesem Enkel lebten zwei Söhne. Der eine, Heinrich Wilhelm, hat sich als Militärschriftsteller und Lyriker († 1807) einen Namen erworben; der

 

 

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