..

74

andere aber, Johann Ludwig Friedrich, ist der Urgrossvater unseres Karl v. Stamford.

Johann Ludwig Friedrich erscheint in dem „Hochfürstlich Hessen-Cassel-Staats- und Adress-Kalender“ in den Jahren 1764—70 als Stabskapitän im Füsilier-Regiment v. Gilsa, das seit 1766 Füselier-Regiment v. Knyphausen genannt wurde und seinen Standort in Ziegenhain hatte; dann von 1771 an im Leib-Füsilier-Regiment (Standort Cassel), das 1775 seinen Namen in Leib-Infanterie-Regiment veränderte. Im Jahre 1775 zum Kapitän befördert, nahm er von 1776—82 an den Kämpfen dieses Regiments in dem nordamerikanischen Kriege Theil und zeichnete sich dort höchst ehrenvoll aus. So hielt er z. B. am 12. Oktober 1777 eine Batterie, welche die Hessen gegenüber einen amerikanischen Fort auf Mud Island im Delaware errichtet hatten, „einen Posten, den Tags zuvor ein englischer Offizier mit 120 Mann feige verlassen hatte, mit 50 Grenadieren vier Stunden lang gegen die wiederholten Angriffe des 500 Mann starken Feindes. General Howe erliess in Folge dieser Heldenthat ein Belobigungsschreiben, das zur Kenntniss der Armee gebracht wurde. Wenige Tage nach diesem Kampfe nahm der Kapitän von Stamford Theil an jenem mit so viel Tapferkeit und Todesverachtung unternommenen, leider aber missglückten Sturm auf das amerikanische Fort Redbank, wobei er schwer verwundet wurde. Landgraf Friedrich II. beförderte ihn für sein braves Verhalten zum Major und verlieh ihm den Orden pour la vertue militaire. Nachdem er 1783 in das Erbprinzen-Regiment versetzt war, erhielt er 1786 die Stelle als Kriegsrath und Ober-Vorsteher der ,,Hohen-Samt-Hospitäler zu Haina, die er bis 1803 inne gehabt hat.

Sein 1766 in Ziegenhain geborener Sohn Hans Ephraim wurde nach der Vorbildung im Kadettencorps zu Cassel 1782 Fähnrich im Leib-Infanterie-Regiment und erhielt noch unter den Augen seines Vaters im letzten Theil des nordamerikanischen

 

..