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von Rinteln wurde er durch Erlass des Herrn Kultusministers vom 1. Oktober 1884 in gleicher Eigenschaft an das Königliche Gymnasium zu Marburg versetzt. Vom 1. April 1892 bis zum 31. März 1898 bekleidete er das Amt des Direktors der Königlichen Wissenschaftlichen Prüfungs-Kommission und von da an das des stellvertretenden Direktors derselben Kommission. Am 25. Juli 1899 wurde von der Universität Marburg sein Doktor-Diplom erneuert und am 9. November desselben Jahres konnte er sein 50jähriges Dienstjubiläum feiern. Bei dieser Gelegenheit wurde ihm von Sr. Majestät der Titel eines Geh. Regierungs-Rathes verliehen.

Am 1. Oktober 1900 trat er in den Ruhestand. Er starb nach längerem Leiden am 10. April 1901 zu Marburg.

Im Druck erschienen von ihm ausser kleineren Aufsätzen die Dissertation De scriptore libri περι ΰψονς, und des Burcard Waldis Leben und Schriften (Programm Marburg 1858).

Dankbar erinnern sich seine zahlreichen Schüler und Schülerinnen des bei ihm genossenen Unterrichts.

Dem Geschichts-Verein war er ein langjähriges, treues Mitglied. Im Jahre 1876 gehörte er dessen Redaktions-Ausschusse an, in den Jahren 1877 und 1878 war er Vorsitzender des Zweigvereins zu Marburg, von 1879—1883 Vorsitzender des Zweigvereins zu Rinteln. Bei Gelegenheit der Feier seines goldenen Dienstjubiläums ernannte ihn der Geschichts-Verein zu seinem Ehren-Mitgliede.

Die Münzgeschichte seiner hessischen Heimath gehörte zu seinen Lieblings-Beschäftigungen. Er hat eine grosse und werthvolle Sammlung hessischer Münzen hinterlassen und wenn dieselbe nach seinem Tode bedauerlicher Weise auch wieder zerstreut wird, so ist es doch gelungen, von dem ersten Käufer der Sammlung eine grosse Zahl seltener hessischer Brakteaten für die Sammlung des Geschichts-Vereins zu erwerben.

 

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