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[Rauschenberg] berg und Umgegend in der letzten Zeit des 7jährigen Krieges gerade von befreundeter Seite, nämlich von englischen Truppen, zu erdulden hatte. Von Mitte September an bis 15. November 1762 standen das französische und das alliirte Heer sich an der Ohm bei Kirchhain gegenüber. Die Heere verharrten jetzt in Unthätigkeit, und Kriegslasten drückten die Bevölkerung, besonders die ärmere. Einsicht über die Gleichgültigkeit und die Brutalität der englischen Kommissare gibt ein Bericht des Amtsschultheissen Riemenschneider zu Rauschenberg an den Prinzen Karl Leopold von Anhalt, den Höchst-Commandirenden der hessischen Truppen, worin er bittere Klagen erbebt über die Ausschweifungen, die Plünderungen und Gewalttätigkeiten der englischen Soldaten, und dringend um Abhülfe bittet. Der Prinz von Anhalt sandte den Bericht an den Herzog von Braunschweig, und dieser versprach schleunige Abhülfe, hat auch sein Möglichstes gethan, um die traurige Lage des hessischen Landes zu erleichtern.

Herr Director Henkel machte Mittheilungen über die Heldenthaten des General-Leutnants August Moritz von Donop im amerikanischen Freiheitskriege, welcher in hessischen Diensten beim Sturme auf Fort Redbank die Todeswunde empfing.

Zum Schlusse dieses höchst anregenden Unter-haltungs-Abends legte Herr Finckbohner zwei holländische Auktionskataloge von Gemäldesammlungen vor, in denen sich Blei-Bemerkungen über Ankäufe befinden, die für die Kasseler Gemäldegallerie gemacht worden sind.

c. Ausflüge.

1. Am 2. October 1901 nach Wilhelmshöhe.*)

In Veranlassung eines von Rotenburger Mitgliedern des Vereins ausgesprochenen Wunsches, mit den Kasselanern wieder einmal zusammenzutreffen, fand sich am 2. October Nachmittags 3 Uhr eine grosse Gesellschaft von Damen und Herrn — wohl über 150 — auf der West-Seite des Schlosses Wilhelmshöhe zur Besichtigung

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*) Vergl. Kasseler Tageblatt und Anzeiger vom 8. October 1901, Nr. 472.

 

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