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Bei der Verkoppelungs-Bonitierung im Jahre 1880 fand man die richtigen Baustätten der eingegangenen Dörfer wieder auf. Der gebrannte, mit Asche vermischte Lehm und Schutt, welcher aus den Bonitierlöchern gegraben wurde, lässt wohl mit Sicherheit vermuthen, dass die genannten Orte durch Feuer zerstört worden sind. Die Dörfer waren klein, Oberdissen hatte sein Feld wohl bis zum sogenannten Casselkreuz an der Gudensberger Strasse, und Mitteldissen das heutige Mitteldisser Feld bis zum Lams- und Ittersberge und bis zur Maderhaide, allwo das Dorf auch seine Viehhute hatte. Denn das Feld gehörte bis zur Verkuppelung ganz oben vor dem Ittersberge vielfach zum Mitteldisser Felde und nach Dissen. Da nun Mitteldissen nach der Zerstörung zu Dissen überging, kam auch dessen Feldmark und Viehhute-Gerechtsame auf der Maderhaide mit zu Dissen. Für Dissen war aber genannte Hute zu weit abgelegen, und da das Dorf unter dem Odenberge selbst reichlich mit Hute versehen war, wurde die Maderhaide wenig benutzt. Um das Huterecht aber daselbst nicht zu verlieren, musste alljährlich ein Haufen Schafe von Dissen einmal zur Maderhaide ziehen und das Huterecht daselbst ausüben. So blieb es bis zum Jahre 1802, wo die Maderhaide an die sechs huteberechtigten Gemeinden, nämlich an Dissen, Deute, Böddiger, Niedervorschütz, Maden und Gudensberg vertheilt wurde, wobei jede Gemeinde 34 Acker, Gudensberg aber wohl das doppelte eigentümlich erhielten. Zu gleicher Zeit wurde auch die Haide zwischen dem Scharfensteine und Odenberge unter Gudensberg und Dissen vertheilt, wobei Gudensberg 2/3 und Dissen 1/3 erhielt. Beide Gemeinden einigten sich bei der Vertheilung dahin, dass Gudensberg von Dissen dessen 34 Acker auf der Maderhaide, welche an Gudensberg grenzten, übernahm und an Dissen dafür 34 Acker Haide unter dem Odenberge abtrat. Nachdem die beiden grossen Haiden nun an die Gemeinden vertheilt waren, wurden dieselben dann an die Gemeindeglieder überwiesen. Jeder Gemeindeberechtigte zu Dissen erhielt 3¼ Acker Land und ½ Acker Wiese als Eigenthum. Nachdem alles zu Ackerland gemacht war, waren nun die letzten Reste der alten Malstätten der alten Chattengerichte zu Ackerland umgewandelt und ver- [verschwanden]

 

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