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[Bürgermeisterei] meisterei. Der Spritzenverband löste sich erst im Jahre 1883 auf, da eine zweite neue Feuerspritze gemeinschaftlich gekauft wurde und Haldorf die kleinere bekam.

Die Pfarrei mag wohl bis ums Jahr 1610 bestanden haben. Das Johannes Göttingsche Wohnhaus Nr. l war das damalige Pfarrhaus. Der letzte hiesige Pfarrer hiess Johann Muskulus, dessen Vater noch zu gleicher Zeit als Pfarrer in Grifte amtierte. Als letzterer kurz vor dem Ausbruche des 30jährigen Krieges das Zeitliche segnete, wurde Muskulus junior Pfarrer in Grifte, und Dissen hörte auf, selbständige Pfarrei zu sein. Pfarrer Muskulus hat dann in Grifte den schrecklichen Krieg wohl kaum etliche Jahre überlebt, denn nachweislich zahlte dessen Wittwe von 1651 bis 1680 jährlich zu Ostern für ein halb Maas Wein 4 Alb. in den hiesigen Kirchenkasten. Diese Stiftung ruhte auf einem ihr gehörigen Grundstück, am Besser Wege gelegen, welches sie von Dissen her noch besass. Nach dem Tode der genannten Wittwe wurde das fragliche Grundstück von den Grunewald’schen Vorfahren käuflich erworben, welche dann von 1681 bis 1854 die erwähnten 4 Albus alljährlich an den hiesigen Kirchenkasten entrichteten, bis in dem letztgenannten Jahre durch den derzeitigen Besitzer Heinrich Grunewald eine Ablösung stattfand.

Das leergewordene hiesige Pfarrhaus mit Grundbesitz, abgesehen von einer halben Hufe Land, welche an die hiesige Schule kam, ist durch Kauf in den Besitz der Familie Freudenstein gekommen, denn schon 1651 kommt ein Clobes Freudenstein auf dem Hofe vor. Für die halbe Hufe vom Pfarrland hatte der jeweilige Lehrer jährlich l Viertel Korn und 1½ Viertel Hafer Gudensberger Maas an die Pfarrei zu Grifte zu entrichten. Als Pfarrgehalt bezog der Pfarrer zu Grifte weiter von Dissen von jedem Gemeindeberechtigten 4 Metzen Korn und 4 Metzen Hafer. 1890 fand durch die Gemeinde die sogenannte Pfarresfruchtablösung statt und gleichzeitig wurde auch das belastete Schulland freies Schulland.

Wohl noch vor 1500 hat sich das alte Kirchdissen durch das Eingehen der vorerwähnten 3 Dörfer vergrössert, denn vordem bestand Dissen nur aus den 6 Höfen, welche unmittelbar um der Kirche herum lagen und die in den alten Kataster- und Lagerbüchern auch

 

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