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dienstpflicht, gleich den Andern übernahm. In welchem Jahre die Familie Bartel das Gut, etwa mit der Hälfte Land, von den Herrn von Buttlar gekauft hat, ist mir unbekannt. Das übrige Land war den hiesigen Einwohnern auf Lehen gegeben. Nach dem neuen Lehngesetze von October 1848 ist es nun abgelöst und reines Eigenthum geworden.

Das gegenwärtige Wirth Bernhard’sche Besitzthum Nr. 18 war auch ein von Buttlar’sches Lehen. 1840 starb der damalige Besitzer Conrad Liedlich ohne eheliche Erben und das Besitzthum Nr. 18 fiel den Herrn von Buttlar wieder anheim. Aber noch in demselben Jahre kaufte es Adam Schaumburg, der Grossvater des jetzigen Besitzers Adam Bernhard, von der Familie von Buttlar als reines Eigenthum.

Die Hofraiten des Melchior Wilhelm, Johannes Minkel und George Dünzebach bildeten früher einen Hof, welcher Eigenthum des Klosters Nordshausen war. Zur Zeit Landgraf Philipp des Grossmüthigen ging das Kloster ein und der Hof kam an die Universität Marburg, welche die Vorfahren der 3 genannten Hofbesitzer zu je einem Drittel damit belehnte. Das Lehnverhältniss bestand bis zum Jahre 1848, dann fand eine Ablösung statt und die Ländereien wurden Eigenthum.

Der jetzige Bernhard Schmink’sche Hof war ein ,,Junkernhof“. wie er in Kataster- und alten Lagerbüchern genannt wird. Er stand ehedem nach Mitteldissen zu, da, wo heute noch die Bezeichnungen, Hofstätte und Grundgarten vorkommen. Vor der Verkoppelung gehörten letztere Grundstücke noch zum Schmink’schen Gute. Den Junkernhof besassen zuerst die Herrn von Dissen, die auch im Staatsdienste Aemter bekleideten. So war ein Herr von Dissen nachweislich vom Jahre 1709 bis 1721 Inspector im Hospital zu Merxhausen. Noch in den 1880er Jahren kam der Name von Dissen in Kassel vor.

Wahrscheinlich ist der Junkernhof mit dem Dorfe Mitteldissen im 15. Jahrhundert zerstört worden. Dass die Herrn von Dissen ihren neuen Hof in so unmittelbare Nähe der Kirche bauen durften, lässt wohl vermuthen, dass sie Patronatsherrn der Kirche waren. Denn ein Fremder würde wohl kaum den Platz, der

 

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