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urkundlich zur Kirche und zum Kirchhofe gehörte, haben bebauen dürfen. Auch die Baustellen des Heinrich Zahn, der Schule, des Spritzen- und Leiterhauses, der Holzremise und des Pferdestalles des Bernhard Schminke, gehörten nachweislich zur Kirche und zum Kirchhofe und waren s. Z. mit Kathenhäusern bebaut, in denen die Arbeiter der ursprünglichen 6 Höfe wohnten. Letztere hatten für diese Vergünstigung jährlich eine Abgabe an die Kirche zu zahlen. Auch von den Bienengärtchen, welche dort angelegt waren, wo jetzt Schminke’s Hof steht, mussten die Besitzer eine jährliche Abgabe entrichten. Der Kirchhof und die Kirche, umgeben von den steinernen Kathenhäusern, waren wie eine kleine Festung, und dadurch ist wahrscheinlich Dissen auch wohl erhalten geblieben, als die 3 ändern Dörfer, wie auch Niederbesse, zerstört wurden.

Durch das Eingehen von Ober- und Mitteldissen und Stockhausen mag sich das alles verändert haben, denn in einer Urkunde von 1651 werden nur noch wenig Kathenhäuser und Bienengärtchen erwähnt, und diese befanden sich auch nur auf der östlichen und nördlichen Seite der Kirche. Denn auf der südlichen Seite stand der Junkernhof (jetzt Bernhard Schminke) wohl schon ca. 200 Jahre früher. Da, wo jetzt die Schule erbaut ist, stand noch bis 1784 ein Kathenhäuschen, welches die Familie Kranz bewohnte. Die Gemeinde vertauschte gegen dieses Haus ihr bisheriges, in der Rossegasse stehendes altes Schulhaus Nr. 38, auf dessen Stelle das jetzige Johannes Schubert’sche Haus neu erbaut ist. Noch in demselben Jahre wurde das genannte Kathenhäuschen Nr. 31 abgebrochen und auf diese Stelle das jetzige Schulhaus, das sich inzwischen einige bauliche Veränderungen hat gefallen lassen müssen, erbaut.

Bis zum Jahre 1780 war dahier ein Lehrer Finke, von 1780 bis 1837 Christoph Schweinsberg, von 1837 bis 1880 Carl Friedrich Schnitzerling, von 1880 bis 1890 Heinrich Abraham Schmitt und seit 1. October 1890 Heinrich Wiegand als Lehrer angestellt.

Die Kathenhäuschen mussten nach und nach bessern Wohngebäuden weichen. Ein einziges kam noch bis auf unsere Zeit; dasselbe war einstöckig und massiv, aus Sand- und Basaltsteinen gemischt, gebaut. Das

 

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