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Professor A. Lenz †.

Wenn demnächst des Jahres Wende Veranlassung gibt, Umschau zu halten unter denen, die uns und unseren Arbeiten durch den Tod entrissen sind, dann werden wir unter den ersten unseres heimgegangenen Ehrenmitgliedes, Professor August Lenz zu gedenken haben, der dem Vereine 43 Jahre angehört, 36 Jahre dessen Kasse in musterhafter Weise verwaltet, die Interessen des Vereines wissenschaftlich und praktisch jederzeit gefördert hat.

Geboren am 15. April 1828 zu Eisenach widmete er sich dem Lehrerberufe. Bereits 1848 kam er als Hilfslehrer an das damalige Privatgymnasium des Direktor Bohne nach Kassel, und unterrichtete dort bis 1858, zuletzt als Hauptlehrer. In diesem Jahre übernahm er eine Lehrerstelle an der Köster-Engelschen Töchterschule, gleichzeitig aber wurde er durch das Vertrauen seines Landesherrn, des Kurfürsten, zum Lehrer der Prinzen Philipp, Heinrich und Wilhelm von Hanau berufen. Wir irren wohl nicht, wenn wir es als Zeichen der allerhöchsten Anerkennung seiner erzieherischen Thätigkeit auffassen, dass ihm bereits ein Jahr darauf — am 15. Januar 1859 — die Stelle eines Inspektors am Kurfürstlichen Museum zu Kassel zunächst provisorisch, am 17. Februar 1860 definitiv übertragen wurde.

Mit ganzer Energie hat sich Lenz dem neuen Berufe gewidmet. Als er die Sammlungen übernahm, waren die naturhistorischen Abtheilungen als kleiner Bruchtheil des Ganzen in einigen Räumen des Museums am Friedrichsplatz untergebracht. Heute bilden sie ein vollständiges Ganze, das wissenschaftlich

 

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