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zeitlich zunehmende Entfernung zwischen alter und neuer Generation die persönliche Fühlung mit den Angehörigen des Stammregiments etwas locker geworden, sehr zum Leidwesen der Wenigen, die durch langjährige Zugehörigkeit zum Regiment ein Bindeglied zwischen alter und neuer Generation darstellten, und deren Herzenswunsch es immer gewesen war, diese Verbindung aufrecht zu erhalten. Für die Hochhaltung der kurhessischen Vergangenheit brauchten sie nicht besorgt zu sein; der Sinn hierfür blieb im Regt. ohnehin lebendig und wurde durch die Söhne Kurhessens auch dauernd wach erhalten. Davon zeugt die ein Menschenalter lang beim Regt. gebräuchliche Redensart „Wir tragen die kurhessischen Gardelitzen innewendig!“

Während es daher einerseits sehr bedauert wurde, dass durch die neue Bezirkseinteilung in Folge Neubildung des 18. Korps der grösste Teil des kurhessischen Mannschaftsersatzes dem Regt. verloren ging, kann man sich andererseits vorstellen, mit welcher Freude die Kabinets-Ordre vom 24. 1. 99. begrüsst wurde, ebenso die für den ausserhalb stehenden unbedeutend erscheinende Aenderung des Namens des Regts. von „Hessisch“ in „Kurhessisch“.

Fühlte man sich also mit berechtigtem Stolz als Erbe der Kameraden des Leibgarderegts., so fehlte es nur an einem äusseren Anlass, um wieder engere Fühlung mit ihnen zu gewinnen. Diesen willkommenen Anlass bot eine doppelte hohe Auszeichnung des Regts. — S. M. der Kaiser hatte dem Regt. eine vom Maler Rhein gemalte Kopie des in Wilhelmshöhe befindlichen Porträts des Landgrafen Friedrich II. zum Geschenk gemacht, in der Uniform des preussischen Regts. Hessen-Kassel, dessen Chef er war und dessen Stickerei dem Regt. v. Gersdorff 1901 verliehen worden ist. — S. K. H. der Landgraf von Hessen schenkte ein Porträt des Kurfürsten Friedrich Wilhelm I. in der Uniform des Leibgarderegts., welch’ Letztere in ihrer Uebereinstimmung mit derjenigen des preussischen 1. Garderegts. z. F. einen augenfälligen Beweis für die damaligen engen Beziehungen zwischen beiden Armeen liefert.

Prinz und Prinzessin Friedrich Karl von Hessen sagten ihr Erscheinen zur Uebergabe, welche auf den

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