..

- 52 -

Nachricht von Funden dort gab uns Herr W. O. Prack, damals in Melsungen. Seither ist bereits drei Jahre auf dem Felde gegraben worden. Es hat uns bisher zwar keine Metallsachen, dafür aber eine Fülle von Tongefäßen geschenkt. — Durch zwei Mitglieder unseres Vereins, die Herrn Kantor Heinlein in Homberg und Lehrer Freitag zu Besse, sind uns zwei weitere Urnenfelder nachgewiesen worden, von denen das eine (bei Homberg) durch eine Versuchsgrabung bereits angeschnitten worden ist. Beide werden gründlich untersucht werden.

Da man die Urnen in solchen Begräbnisplatzen im Boden beisetzte, ohne einen Hügel darüber aufzuschütten, so ist die Entdeckung dieser Friedhofe Sache des Zufalls. Viele bleiben unbekannt und werden allmählich vernichtet, da die Bauern die Scherben der beim Pflügen gefundenen Topfe achtlos verwerfen. Wir bitten daher die Mitglieder des Vereins auf Funde von Urnen und Urnenscherben ein wachsames Auge haben und sie dem Herrn Vereins-Vorsitzenden stets umgehend mitteilen zu wollen.

Von anderen Arbeiten sei noch besonders die Untersuchung der neolithischen Wohnstätten bei Niederurff erwähnt, die unser verehrter Gönner Herr Baron Felix von und zu Gilsa entdeckt hat. Leider ergab die Ausgrabung, die Herr General Eisentraut leitete, daß die Spuren der alten Besiedelung durch den Pflug unbarmherzig zerstört waren, aber es wurden doch zugeschlagene Steinwerkzeuge und eine stattliche Anzahl von Scherben gefunden, deren Ornamente sie der in unserer Gegend bisher sehr spärlich vertretenen Bandkeramik zuweisen.

Ferner wurde der durch einen Steinbruch halb zerstörte und leider oft durchwühlte Gipfel des Mord- oder Wartbergs bei Kirchberg untersucht — Herr Vonderau aus Fulda unterzog sich mit liebenswürdigster Hilfsbereitschaft dieser Arbeit — um endgültig festzustellen, ob die ungewöhnlich starken Scherben- und Knochenreste hier oben von einer Opferstätte oder von Wohnplätzen herrühren. Die Entscheidung ist in letzterem Sinne ausgefallen. Der

 

..