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ein dritter Teil bestand auf voller Erstattung des Wertes. Das erforderte erhebliche Geldaufwendungen. Das Bickellsche Haus in der Kugelgasse zu Marburg, welches ebenfalls zur Erbschaftsmasse gehörte, war sehr baufällig und bedurfte kostspieliger Reparaturen; außerdem war es mit Hypothekenschulden in bedeutendem Betrage und zu hohem Zinsfuße belastet. Um allen sich daraus ergebenden Aufwendungen gerecht zu werden, reichten die geringen Einnahmen aus dem Hause nicht hin, und als im Jahre 1905 der Kasseler Vorstand die Verwaltung der Erbschaft aus den Händen des Herrn Geheimrats Dr. phil . Könnecke übernahm, mußte er sich alsbald klar machen, daß die finanzielle Seite der Erbschaft nichts weniger als erfreulich war. Man war sich alsbald darüber einig, daß es die Aufgabe des Vorstandes sein müsse, das Haus sobald als möglich zu verkaufen, damit die fortwährenden Zu bußen aufhörten. Aber während sich einerseits kein Käufer für das in schlechtem baulichem Zustande befindliche Haus finden wollte, drängten andererseits die Gläubiger auf Zahlung, und wir mußten im Laufe der letzten zwei Jahre mehrere tausend Mark aufwenden, um diesen Forderungen gerecht werden zu können. Nun zeigte sich, wie vorzüglich jetzt die Führung unserer Kasse ist. Denn wenn uns die Zahlungen auch oft recht schwer wurden, so haben die Zwecke unseres Vereins unter ihnen doch nicht zu leiden brauchen. Vor kurzer Zeit ist es nun endlich dem Vorstande gelungen, das Bickellsche Haus zu verkaufen, allerdings zu einem recht niedrigen Preise, mit dem man aber nach Maßgabe der Verhältnisse sich be gnügen mußte. Wir hatten sogar noch insofern Glück, als durch einen Zufall die angebotene Kauf summe innerhalb weniger Tage von 6000 M., womit man notgedrungen zufrieden gewesen wäre, auf 7800 M. stieg. Einer der Gläubiger, der Marburger Vorschußverein, ließ auf unser Betreiben 500 M. von seiner Zinsforderung ab, und da der Vorstand außerdem Gelegenheit fand, entbehrliche Möbel pp. aus Bickells Nachlaß zu verkaufen, so wurde es erreicht, daß der bare Verlust an dieser Erbschaft nur etwa 1000 M. betragen

 

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