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[eingerückt] gerückt, auf der Eisenbahn waren nur Offiziere 1 ) gekommen. Es war ein unendlicher Zug, Husaren, dann Infanterie, dann wieder Husaren. Die beiden ersten Abteilungen zogen durch die Frankfurter Straße, die Bellevue- und Wilhelmshöher Straße 2 ), quer über den Meßplatz, die Königstraße hinab und sammelten sich auf dem Friedrichsplatz. Die letzten Husaren ritten die Frankfurter Straße geradewegs hinunter. Heute bekommen wir noch keine Einquartierung, es ist alles in die Kasernen und die Unterneustadt gelegt, nur die Pferde sind schwer unterzubringen. Das Kastell haben sie besetzt, Herr v. Gr. 3 ) hat sich ergeben. In der Unterneustadt liegen sie auf dem Pflaster, lassen sich Wecke und Bier geben, und die Kinder spielen mit ihren Helmen. — Heute Abend, seitdem das Vorüberziehen der Preußen aufgehört hat, ist es hier oben in der Stadt wieder so still wie sonst.“ Man war in Kassel, welches in kurhessischer Zeit Einquartierungsfreiheit genoß, auf die Unterbringung von Soldaten in den Privatwohnungen natürlich gar nicht eingerichtet. Auch bei der Verteilung der Mann schaften auf die einzelnen Häuser ging es in jenen Tagen, wie sich Schreiber dieses zu erinnern weiß, hier und da etwas ungleichmäßig zu. Bedenkt man ferner, daß die Kasselaner von den einrückenden Feinden keine gute Behandlung erwarteten, so er scheint die allgemeine Besorgnis vor der Einquartierung begreiflich. Wie wenig diese Besorgnis aber bei vernünftigem Handeln der Einwohner begründet war, zeigt folgender Bericht der Verfasserin: „Mittwoch, den 20. Juni. Ich wurde durch laute Worte von der Straße her vollständig wach: „Ja, für das ganze Haus!“ Bald darauf kam Papa an die Tür: „Wir bekommen hier in das Haus 25 Mann Einquartierung.“ Als ich angezogen war, lief ich auf den Hof, Assessors kamen aus dem Waschhaus und wir alle zogen zur Frau Kn., wo Tante A. auch war, ebenso __________ 1 ) Richtiger l Bat. Infanterie. 2 ) Jetzt Schöne Aussicht und Fünffensterstraße. 3 ) Hauptmann von Griesheim vom 1. Inf.-Regt ., Kommandant des Kastells.
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