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ganz ungebräuchliches Mittel für tüchtige Landes väter, ihren geschwächten Finanzverhältnissen etwas aufzuhelfen. Im Dienste der Engländer sollte er nun, der Demokrat, gegen das um seine Freiheit ringende Amerika kämpfen. Wie Ihnen sicher be kannt sein dürfte, hat Seume ein seinerzeit vielgelesenes Buch geschrieben: Spaziergang von Leipzig nach Syrakus im Jahre 1802. In diesem Buche steht ein Satz, der auch für uns noch Geltung hat: Es würde manches in der Welt besser gehen, wenn mehr gegangen würde. Das hat einst dieser wackere Vorkämpfer der Touristik vor gerade 100 Jahren gesagt und er hat Eisenbahnen, Fahrräder, Auto mobile noch nicht gekannt. Und wenn er heute auf einem neuen Spaziergang nach Syrakus wieder über die Werrabrücke in Vacha einzöge und ihm gerade ein fauchendes Auto begegnete, ich glaube, er würde es noch mit viel mehr Nachdruck aus sprechen: Es würde manches in der Welt besser gehen, wenn mehr gegangen würde. Nun, dem ,,Mehr gehn, dem Wandern und Streifen durch die grünen Berge der Rhön“ reden Sie, meine ver ehrten Herren vom Rhönklub, auch das Wort, gestatten Sie, daß ich an der Stelle, wo Seume einst im Anblick der Rhön aus Idealen heraus in eine bitterschwere Gegenwart gerissen wurde, in seinem Geist Sie begrüße mit Seume's Wort: Es würde manches in der Welt besser gehen, wenn mehr gegangen würde.

Einst ist Seume in Sachsenheim durch hessische Werber zum Kriegsdienst gepreßt worden. Ich gehe so weit zu behaupten, daß zwischen obigem Vorgang und der Wirksamkeit des Rhönklubs Beziehungen sich finden lassen. Fürchten Sie nicht, daß ich Sie und diese üble Menschensorte, wie nun einmal hessische Werber waren, gleichsetze. Aber werben müssen auch Sie! Sie brauchen ein Heer, eine Truppe, die für die Ideale Ihres Vereins arbeitet und kämpft; Sie brauchen Freunde der Sache, die für ständige Erneuerung und Verstärkung dieser Truppe sorgen. Sie brauchen Werber und

 

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