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Sie können diese andererseits wieder entbehren, denn die Arbeit, der Sie Ihre Kräfte freiwillig widmen, Erschließung der Rhön, wirbt reichlich für sich. Ich kenne keins der deutschen Gebirge, das den Zauber stiller Abgeschlossenheit so mit dem Ebenmaß großzügiger Formen verbindet, wie eben die Rhön, ich kenne keins, das so den Blick in die Weite uns bietet und so das Auge im Glanz seines Grüns erfreut, wie das Land der Buchen, die grüne Rhön. Darum ist sie auch unsrer Arbeit und unsrer Treue wert und wenn ich im Auftrag des festgebenden Vereins einen Wunsch aussprechen darf, so ist es der, daß Vacha und das Fest, das mit diesem Abend schön be gonnen hat, seine Werbekraft, worunter ich natürlich nicht Praktiken hessischer Werber, sondern wirklich ideale Werbekraft verstehe, voll entfalten und unserm Rhönklub manche treue, treumit arbeitende Mitglieder zuführen möchte.

Und nun noch zum letzten Male zurück zu Johann Gottlieb Seume: Was waren das doch damals für jammervolle Zeiten im lieben deutschen Vaterland, daß Fürsten einfach Menschenjäger aus schicken und die Beute Stück für Stück über das große Wasser verkaufen konnten. Ich gehe noch ein Stücklein weiter und sage: Was waren das damals für Verhältnisse, Menschen von heute kaum noch begreiflich, daß man von Sachsen nach Fulda und nach Hessen zuerst an die Schlagbäume der Zöllner zahlen mußte und dann erst passieren konnte. Wenn auch allhier, wie Merian rühmend erwähnt, wegen vielen Durchreisens ein stattlicher Zoll erhoben wurde, so sehnt doch kein Mensch jene Zeiten mehr zurück. Wir freuen uns, daß heute in der Rhön nur noch der Rhönklub werben darf, wir freuen uns, daß auch in der Rhön die Zoll- und Schlagbäume gefallen sind. Wir freuen uns, daß auf den Trümmern des Alten ein neues deutsches Reich entstanden ist. Lassen Sie mich nicht schließen, ohne des Landes der Buchen und seiner Fürsten zu gedenken.

 

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