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c. Besichtigung von Bauwerken.
Am 19. März 1908.

Unter außerordentlich zahlreicher Beteiligung besichtigte man die Brüderkirche, die ihren Namen von ihren Gründern, den "Brüdern vom Berg Karmel", führt. Herr Superintendent Wissemann gab einen Überblick über die Geschichte des Karmeliterordens und eine Darstellung des allmähligen Anwachsens der Stadt Kassel, deren Pfarrkirche die 1376 vollendete Klosterkirche der Karmeliter war. Er zeigte schließlich mehrere schöne Tauf- und Abendmahlsgefäße vor und machte Mitteilung über deren Stifter. Der folgende Redner, Herr Landbaumeister Dr. phil. Dr. ing. Holtmeyer verglich die Brüderkirche zunächst mit der im vorigen Jahre besichtigten Großen (Martins-) Kirche. Letztere zeigt sich uns als das stattliche, auf freiem Platze liegende Gotteshaus einer aufstrebenden Stadtgemeinde, erstere, völlig eingebaut in die Nebenhäuser, als das bescheidene Bethaus einer Klostergemeinde. Der Karmeliterorden hat niemals hervorragende Baumeister in seinen Reihen gezählt und so bietet auch die Brüderkirche wenig Interessantes. Redner machte dann auf besondere bauliche Eigentümlichkeit der Bauart der Karmeliter überhaupt und der Brüderkirche im besonderen aufmerksam. Reicher Beifall lohnte beiden Rednern.


d. Ausflüge.

1. Ausflug nach Landwehrhagen am 17. Juni 1908.
Im "Fuldagarten" zu Spickershausen, den man mit einem der Fuldadampfer erreicht hatte, hielt Herr Generalmajor z. D. Eisentraut einen durch Kartenskizzen erläuterten Vortrag über die Ursachen und den Verlauf der Schlacht bei Lutterberg vom 10. Oktober 1758. Er hob hierbei besonders das unbegreifliche, fehlerhafte Verhalten des hannoverschen Generals v. Oberg hervor, der sich bisher stets als tüchtiger Unterführer bewährt, auch bei Krefeld sich hervorgetan hatte, nun aber der ihm vom Herzog Ferdinand von

 

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