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[geschlagen] schlagen. Die Nacht und die Untätigkeit des Siegers nach der Schlacht retteten sein Korps vor gänzlicher Vernichtung. Daß in dieser Schlacht auch diejenigen hessischen Regimenter versagten, die 10 Wochen früher bei Sandershausen sich so tapfer gehalten, findet seine Ursache allein in der fehlerhaften Oberleitung und in dem Verlust an Vertrauen und Zuversicht, der sich bei den Truppen Obergs infolge des Zauderns und der Unentschlossenheit des Oberfeldherrn eingestellt hatte.
Eine günstige Stelle am Nordsaum des Dorfes Landwehrhagen gab den Teilnehmern am Ausflug später Gelegenheit, das Schlachtfeld von Lutterberg zu überblicken und unter den nachfolgenden Erläuterungen des Vorsitzenden ein Bild zu gewinnen von der Aufstellung der beiden Heere und von den Angriffs- und Umgehungsbewegungen der Franzosen.
Vorher hatte man beim Durchschreiten des Dorfes Spickershausen dessen bescheidenes Kirchlein aufgesucht, dessen Geschichte Herr Pfarrer Haas mitteilte. Es besteht aus einem älteren gotischen Teil und einem einfachen Anbau, der nötig wurde, als sich die Zahl seiner sonntäglichen Besucher anfangs des 17. Jahrhunderts erheblich vergrößerte. Da nämlich den Lutheranern die Abhaltung ihres Gottesdienstes in dem reformierten Kassel untersagt war (wie umgekehrt in lutherischen Gegenden der Gottesdienst der Reformierten), so diente von 1604 bis 1731 die kleine Kirche von Spickershausen, das dem lutherischen Bekenntnis angehörte, als Gotteshaus der Kasseler Lutheraner. Ein altes Altarbild ist leider zu gunsten eines von dem berühmten Sohne Spickershausens, Professor Eberlein, gestifteten Kruzifixes von seinem Platze entfernt worden. Auch den alten Taufstein hat man in sehr ungeschickter Weise "verbessert".
Vom Bahnhof Kragenhof aus wurde die Rückfahrt nach Kassel angetreten.


2. Ausflug nach Falkenberg am 11. Juli 1908.
Eine längere Eisenbahnfahrt brachte den Verein nach Homberg, wo in Gesellschaft der dortigen Vereins- [Vereinsmitglieder]

 

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