..

- 59 -

durfte, als Bedienungsmannschaften der Regiments-Artillerie einzustellen.
So belief sich denn trotz aller Anstrengungen Iseuburgs Truppenmacht erst auf 4500 Mann, als anfangs Juli 1758 Soubise mit 30000 Mann vom Main aufbrach und über Gießen in Hessen einrückte. Der Herzog von Broglie führte die 12 000 Mann starke Avantgarde. Isenburg blieb so lange als möglich bei Marburg stehen. Als aber am 12. Broglie gegen Marburg anrückte, zog er ab, überschritt die Ohm und gelangte über Betziesdorf, Bürgeln, Sebbeterode (18.), Gilserberg nach Obermöllrich (20.). Broglie war anfangs vorsichtig gefolgt, versuchte nun aber seinen Gegner durch einen Gewaltmarsch einzuholen und zu vernichten. Aber Isenburg brach am Abend des 21. von der Höhe von Obermöllrich auf und erreichte am 22., ohne Kassel, das der Landgraf wieder verlassen hatte, zu berühren, Sandershausen, wo er ein Lager bezog.
Auf dem Marsche dahin hatte er Gelegenheit gehabt, zu erkennen, daß von Kriegstüchtigkeit bei den Landmilizregimentern nicht viel die Rede sein konnte und daß er an ihren alten, gebrechlichen und verdrießlichen Offizieren wenig Unterstützung fand. Er hatte deshalb die Absicht, am 23. Juli von Sandershausen aus über Münden seinen Rückzug fortzusetzen. Da erhielt er am Morgen des 23. vom Herzog Ferdinand, der Isenburgs Streitkräfte überschätzte, den Befehl, nicht weiter zurückzugehen, ohne sich dem Feinde gestellt zu haben. Man würde Isenburg keinen Vorwurf machen können, wenn er trotz diesem, unter falscher Voraussetzung gegebenen Befehle seinen Rückmarsch fortgesetzt hätte; denn Broglie verfügte über 12 Bataillone und 14 Schwadronen tüchtiger, meist deutscher Truppen. Es ist deshalb in hohem Grade anzuerkennen, daß Isenburg dem Befehle nachkam und den Kampf mit der Übermacht aufnahm. Der Ausgang konnte freilich nicht zweifelhaft sein.
Isenburg stellte seine Truppen auf der Höhe des Sandershäuser Berges derart auf, daß die beiden Infanterie-Regimenter Canitz und Isenburg und 3½

 

..