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paar Flaschen Wein und kamen infolgedessen
stark angeheitert in Hofgeismar wieder an.
Da von der Deutschen Nationalversammlung in Frankfurt a. M. bestimmt
war, daß das Bundeskontingent der Deutschen Staaten 2 % der männlichen
Bevölkerung betragen sollte und daß die Militärmacht
in zwei Aufgebote zu verteilen sei, in deren erstem die Mannschaften
vom 20. bis 23. Jahre, im ändern aber vom 24. bis 27. Jahre dienen
sollten, so mußten sämtliche jungen Leute, die das 27. Jahr
noch nicht vollendet hatten, nochmals zur Aushebung. Dazu gehörte
auch ich. Da ich geborener Kasselaner war, mußte ich mich in Kassel
stellen. Punkt 8 Uhr morgens zu dem angesetzten Termin fand ich mich
auf dem Stadtbau ein, wo schon ein heidenmäßiger Lärm
herrschte; es wurde getobt, geschimpft, gesungen, allerlei Unfug getrieben.
Besonders das Lied:
"Vivat
die Republik!
Unsern
Kurfürst woll'n wir nit.
Weil
er sich so schlecht betragen,
Woll'n
wir ihn zum Teufel jagen!"
wurde verschiedene Male angestimmt und abgesungen.
Zuerst kam ich unter das Maß, dann wurde ich in das Zimmer der
Ärzte verwiesen. Hier waren alle Klassen der Bevölkerung vertreten,
allein obgleich selbst ein Kasseler Junge und von demselben Jahrgang,
kannte ich nur einen unter ihnen.
Die ärztliche Untersuchung ergab hochgradige Kurzsichtigkeit, die
zwar wirklich vorhanden war, aber durch die Benutzung der Brille des
noch kurzsichtigeren Hofgeismarer Rentmeisters noch stärker erschien.
Ich wurde freundlich entlassen, um, nachdem ich meinen Anzug geordnet,
in das Wartezimmer einzutreten, das durch eine offene Tür mit dem
Zimmer verbunden war, in dem der Rekrutierungsrat saß. In diesem
Zimmer entstand plötzlich ein furchtbarer Lärm, der Federviehhändler
Schreiber, der sog. Hühner-Schreiber, eine bekannte Persönlichkeit,
stand vor dem Rekrutierungsrat, schlug mit der Faust auf den grünen
Tisch und schrie: "ich werde kein Soldat!" Alles Zureden und
die Versicherung, da er ins 2. Auf- [Aufgebot]