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Und nachdem durch den Kur-Mainzischen Friedensantrag die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Möglichkeit eines Friedensschlusses hingelenkt war — eine Aussicht, die zweifellos mehr den allgemeinen Wünschen und Anschauungen entsprach als die Wilhelmsbader Pläne —, da fand Wilhelm lebhafte Zustimmung in seinem Lande, als er sich dem Basler Frieden anschloß.

Mit diesem Schritt, dem Karl Friedrich nach einigen Monaten folgen mußte, waren die Wilhelmsbader Fürstenbundspläne endgültig gescheitert, nach dem die Unmöglichkeit sie durchzuführen infolge der lauen Haltung der meisten deutschen Fürsten und der unmittelbaren Ablehnung von seiten des Kaisers schon seit einiger Zeit offen zu Tag gelegen hatte.

 

3. Monatsversammlung am 25. Januar 1909.

Vortrag des Herrn Oberbibliothekars Dr. phil. Brunner: „Die sog. Garde du Corps-Nacht (9./10. April 1848)“ ¹).

Der Vortragende wies zunächst darauf hin, daß Herr Maurermeister Seidler, aus dessen Nachlasse die dem Vortrage zu Grunde liegenden Aufzeichnungen stammten, in hohem Maße das Vertrauen seiner Mitbürger genossen habe, die ihm lange Jahre hindurch das verantwortungsvolle Amt des Obersten und Kommandeurs der Kasseler Bürgergarde anvertraut hatten. Auch die fraglichen Aufzeichnungen Seidlers erweckten ein unbedingtes Vertrauen und man besitze in ihnen endlich ein durchaus zuverlässiges und getreues Bild der Vorgänge in jener verhängnisvollen Nacht.

Seidler hatte am Abend des 9. April 1848, eines Sonntags, den hinter der Garde du Corps-Kaserne aufgeschlagenen Zirkus Renz besucht. Nach Schluß der Vorstellung revidierte er die Bürgergardenwache im Hallengebäude am Königsplatz ²). Als er danach mit

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¹) Vollständig abgedruckt im „Hausfreund, Sonntags-Beilage der Kasseler Allgemeinen Zeitung“ Nr. 6 bis 8.

²) An der Stelle des jetzigen Scholl’schen Kaufhauses.