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Kurfürsten in corpore ihren Dank aussprachen, hatte Seidler noch Gelegenheit, der Plünderung des Zeughauses, an der sich namentlich auch die Landbevölkerung der Umgegend beteiligte, durch Besetzung der Eingänge des Zeughauses mit Wachen und Posten der Bürgergarde Einhalt zu tun, wodurch er dem Staate sehr wertvolle Bestände rettete. Am Nachmittage wurde er ins Ministerium gerufen und um seinen Rat gefragt, ob es sich empfehle, zur Beruhigung des Volkes die Wachen künftig gemeinschaftlich vom Militär und der Bürgergarde beziehen zu lassen. Seidler bejahte und der Kurfürst gab seine Einwilligung. Eine Proklamation des Kurfürsten von demselben Tage brachte dann die völlige Beruhigung der Kasseler zustande.

Redner ging noch auf die Frage ein, ob es richtig gewesen sei, die Auflösung der Garde du Corps zu verlangen, und kam zu dem Ergebnis, daß die Garde du Corps durch ihr Verhalten ihr Schicksal verdient habe und daß die Maßregel der Auflösung jedenfalls das geeignetste Mittel gewesen sei, im Augenblicke das erregte Volk zu beruhigen. Die Frage, ob es politisch klug gewesen sei, dem Landesfürsten eine Bewilligung abzudringen, die er seinem Volke nie vergessen konnte, müsse zurücktreten gegenüber der Erwägung, daß durch die Auflösung allein ein Straßenkampf vermieden werden konnte, der für Kassel und ganz Hessen von den schlimmsten Folgen sein mußte.

 

4. Monatsversammlung am 1. März 1909.

Vortrag des Herrn Bibliotheksdirektors Prof. Dr. phil. Stein hausen: „Die Deutschen im Urteile des Auslandes, geschichtlich beleuchtet.“ ¹)

Redner wies darauf hin, daß die heutige Unbeliebtheit der Deutschen zum guten Teil historisch zu erklären und eine herabsetzende Beurteilung der Deutschen von jeher bei den andern Völkern, insbesondere bei den Romanen, üblich gewesen sei. Die römische Anschauung

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¹) Der Vortrag wird in bedeutend erweiterter Form in der „Deutschen Rundschau“, herausgegeben von Julius Rodenberg, erscheinen.