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eines Hohlgeschosses (10pfünder) vor, das er bei Spickershausen im Felde gefunden hatte. Es rührt jedenfalls aus der Schlacht bei Sandershausen (23. 7. 1758) her und ist gegen Ende der Schlacht abgefeuert worden, als die französischen Batterien ihre Geschosse in die im Fuldatale abziehenden hessischen Truppen warfen.

e. Herr Rechnungsdirektor Woringer sprach im Namen des Vorstandes Herrn Privatmann Wendt den Dank dafür aus, daß er die Inschrift „1813“ an der im sog. Gouvernementsgebäude am Martinsplatz steckenden Kanonenkugel in die richtige Zahl „1761“ habe ändern lassen. Er bemerkte dabei, daß das neben der Kugel befindlich gewesene Chronostichon keinen Zweifel daran lasse, daß die Kugel 1761 bei der Belagerung Kassels durch die Verbündeten ihren Weg an ihre jetzige Stelle gefunden habe:

CoLVMna In fIne obsIDIonIs InfraCta.

f. Herr Kanzleirat Neuber machte auf die Zentaurenstatue am neuen Rathause aufmerksam und berichtete über die mythologische Bedeutung der Zentauren.

g. Schließlich machten die Herren Geheimer Regierungsrat Fritsch, Landesbibliothekssekretär Ja-cobi und Andere Mitteilungen über die Lage der Lutheraner in Kassel im 18. Jahrhundert und über die alte lutherische Kirche.

 

2. Am 2. November 1908.

a. Herr Rechnungsdirektor Woringer behandelte das Leben des westfälischen Kapitäns Winkler. Joh. Friedr. Ernst Vinclair, genannt Bolzenthal, wie er seinen Namen meist schrieb, war jedenfalls ein Deutscher. Es ließ sich aber über sein Leben bis zu seinem 1809 erfolgten Eintritt als Adjutantmajor in das westfälische 5. Linieninfanterieregiment nichts sicheres ermitteln. Vermutlich hat er in den Jahren 1795 bis 1800 in Halle studiert, wo er den Herzog von Braunschweig-Öls kennen lernte, der damals das dort in Garnison liegende preußische Infanterieregiment komman- [kommandierte]

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