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wieder mehrere Gerichte für unzuständig erklärten und als er endlich vom Tribunal zu Douai am 6. Mai 1818 zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt wurde, war er bereits am 1. Januar 1818 entflohen. Wahrscheinlich hatte man ihm die Flucht erleichtert, um ihn los zu werden. Denn als er 1821 sich der französischen Polizei stellte, schaffte diese ihn alsbald wieder über die belgische, damals holländische Grenze. Aber 1825 erschien er wieder in Paris und richtete eine Bittschrift an die Deputiertenkammer, in der er den Plan der Ermordung Napoleons und des Diamantediebstahls enthüllte und dabei namentlich auch den Grafen von Artois, der damals bereits als König Karl X. den Thron bestiegen hatte, stark kompromittierte. Er wurde nun wieder verhaftet, aber in den ersten Tagen des Jahres 1827 ohne Verurteilung freigelassen. Wenige Tage darauf, am 20. Januar 1827, fand in der Kirche von St. Denis eine Erinnerungsfeier an den Tod Ludwig XVI. statt. Bei dieser Gelegenheit drängte sich Maubreuil an Talleyrand heran und gab ihm in Gegenwart des ganzen Hofes eine Ohrfeige, daß der Minister zusammenbrach. Dafür wurde Maubreuil zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt, die in 2. Instanz auf 2 Jahre ermäßigt wurden. Nach ihrer Verbüßung trat Maubreuil nicht mehr öffentlich hervor. Er muß verarmt gewesen sein, denn Napoleon III. bewilligte ihm später eine Pension von jährlich 2000 Franken. So auf die Gnade der ihm verhaßten Bonapartes angewiesen, lebte er noch 1865 in Paris. Wann er gestorben ist, ließ sich nicht feststellen. Die Welt hatte ihn vergessen.

c. Herr Generalleutnant z. D. Fritsch, Exzellenz, und Herr Redakteur Heidelbach berichteten über eine im Verlage von Gebrüder Mader in Isny erschienene „illustrierte Führerkarte“ von Kassel, in welcher einmal wieder unsere hessischen geschichtlichen Verhältnisse in tendenziöser Weise entstellt sind. Man war allgemein der Ansicht, daß dem nur durch Boykottieren solcher schamloser Machwerke entgegengetreten werden könne, wozu entsprechende Mitteilungen in die Tagespresse gebracht werden müßten.

d. Herr Konservator Ahnert zeigte ein Stück

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