..

- 36 -

haben. Er gab ihm einen Auftrag, über den nichts sicheres bekannt ist. Nach Maubreuils eigenen Angaben soll er es übernommen haben, Napoleon I. zu töten. Er erhielt noch in Abschrift vorhandene Vollmachten, durch die sämtliche Behörden Frankreichs angewiesen wurden, ihm bei einer ihm aufgetragenen Mission zu gehorchen. Maubreuil schreckte aber doch vor der Ausführung der ihm übertragenen Tat zurück, benutzte dagegen die Vollmachten zu einem anderen Schurkenstreich.

In der Nacht vom 17. zum 18. April 1814 hatte die Königin Katharina von Westfalen Paris verlassen und die Reise nach dem Süden angetreten. In ihrem Reisewagen befanden sich ihre wertvollen Schmucksachen und 84000 Franken in bar. Als man am 21. April morgens in dem kleinen Weiler Fossard bei Montereau die Postpferde wechselte, erschien plötzlich eine Abteilung Gardekavallerie, geführt von Maubreuil, und sperrte die Straße. Der Wagen der Königin wurde durchsucht und Schmucksachen und Geld von Maubreuil auf Grund seiner Vollmachten konfisziert. Dann ließ man die Königin weiter reisen. Wohin die Wertsachen und das Geld damals verbracht sind, weiß man nicht. Der Schmuck wurde anfangs 1815 von Pariser Fischern in der Seine gefunden. Die Königin erhielt ihn aber nicht zurück; die bourbonische Regierung behielt ihn.

Die Königin hatte den Vorfall von Fossard dem Kaiser Alexander von Rußland mitgeteilt, auf dessen Drängen nun Maubreuil verhaftet wurde. Aber das Gericht erklarte sich für inkompetent und Maubreuil wurde 1815 aus der Haft entlassen. Napoleon, der kurz darauf in Paris einrückte, ließ ihn wieder verhaften, aber es gelang ihm zu entkommen. Er ging nach Gent an den bourbonischen Hof, mit dem er 1816 zurückkehrte. Die Bourbonen mußten ihn unter dem Druck der öffentlichen Meinung wieder verhaften lassen, aber man zog die Sache hin. Erst 1817 wurde er endlich vor Gericht gestellt. Hier nannte er Talleyrand als Anstifter des Überfalls von Fossard. Zu seiner Verurteilung kam es aber zunächst noch nicht, da sich

..