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dafür, daß an dieser Stelle zwei Arbeitsabteilungen gegeneinander gearbeitet haben; denn die Außenböschung und die Sohle des Grabens zeigen, daß die eine Abteilung an der anderen vorbeigekommen ist. Die Untersuchungen versprechen, namentlich wenn erst das Innere des Kastells durchforscht wird, noch mancherlei reiche Ausbeute. — Dem Danke der Teilnehmer für die interessanten Ausführungen des Vortragenden, der seit etwa 12 Jahren mit großer Hingebung für die Aufdeckung der Kapersburg tätig ist, gab der Vorsitzende, Archivar Dr. Rosenfeld, lebhaften Ausdruck und gedachte des Planes zu einer Vereinsfahrt nach der Kapersburg im kommenden Frühjahr. Interessenten seien auf den „Bericht über die Untersuchungen und Arbeiten an der Kapersburg im Jahre 1907“ von Oberlehrer Helmke in den Quartalblättern des Historischen Vereins für das Großherzogtum Hessen N. F. 4. Bd. Nr. 10/11 S. 248—258 verwiesen. — Ein zwangloses Zusammensein von Damen und Herren im Hotel Ritter beschloß den Abend.

 

7. Die gut besuchte Sitzung vom 20. April 1909 wurde durch den Vorsitzenden, Herrn Archivar Dr. Rosenfeld, eingeleitet mit einem kurzen Vortrage „Zur Erinnerung an die hessischen Aufstände im Jahre 1809“, in dem er in knappen Umrissen die Freiheitsbewegungen vor 100 Jahren, die besonders der österreichisch-französische Krieg jenes Jahres hervorrief, und namentlich den Aufstand des Obersten v. Dörnberg im April und die von dem Marburger Professor Sternberg vorbereitete, von dem alten Obersten Emmerich in Marburg ins Werk gesetzte Revolte im Juni behandelte. In der sich anschließenden Diskussion, in der eine Anzahl Herren das Wort ergriffen, wurde noch manche Erinnerung an die Teilnehmer der hessischen Aufstände aufgefrischt, insbesondere regte Herr General v. Pentz, der seinerzeit selbst die Gedächtnistafel für Oberst Emmerich in der Barfüßerstraße gestiftet hat, die Anbringung einer solchen Tafel für Sternberg an seinem ehemaligen Hause am Renthofe an. Wir hoffen, daß dieser schöne Ge- [Gedanke]

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