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mit unseren Vorfahren zusammenführten. Es handelt sich hier um die Tätigkeit Cäsars in Gallien (58—50 v. Chr.), die der Redner an der Hand einer guten historischen Wandkarte erläuterte, worauf er dann eingehend die Mitteilungen besprach, die uns Cäsar über die äußere Erscheinung, den Charakter, die Sitten, die staatlichen Einrichtungen unserer Vorfahren in seinem Buch „der gallische Krieg“ macht. Besonders interessante Stellen wurden in ziemlich wörtlicher Übersetzung mitgeteilt. Zum Schluß hob der Redner die weltgeschichtliche Bedeutung der Kämpfe Cäsars mit unseren Vorfahren und die Wichtigkeit der Mitteilungen über dieselben hervor, die für uns um so wertvoller sind, als sie die älteste geschichtliche Nachricht darstellen, die wir aus sicherer Quelle über unsere Altvorderen haben. — Der Vortragende machte dann noch einige Mitteilungen über einen am Mittwoch von Herrn Professor Vonderau in Fulda gehaltenen Vortrag über die Altertumsfunde und Forschungen bei den dortigen Kanalisationsarbeiten und stellte einen baldigen Besuch des Fuldaer Museums, seitens des hiesigen Vereins, in Aussicht.

 

Die dritte Versammlung fand am 29. März 1909 statt. Nachdem der Vorsitzende die Erschienenen herzlich begrüßt und dem Wunsche Ausdruck verliehen, daß das Interesse für die Geschichte der engeren Heimat in immer weiteren Kreisen unserer Stadt erwachen möge, ergriff der wissenschaftliche Lehrer an der hiesigen Lateinschule, Herr J. Bickel das Wort zu einem fast zweistündigen äußerst belehrenden Vortrag über das Thema: „Land und Leute im alten Germanien nach den Berichten des Tacitus, mit besonderer Berücksichtigung unserer engeren Heimat.“ — Der Vortragende gab zunächst eine zusammenfassende Darstellung der epochemachenden Ereignisse und blutigen Kämpfe, welche das kriegsgewaltige Römerreich mit dem aufstrebenden Germanentum in Berührung brachten, und wies auf die regen Wechselbeziehungen beider Völker und den lebhaften Güteraustausch in den Grenzgebieten hin,

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