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Aus dem Königlichen Museum zu Kassel.

4. Bericht. 1909.

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I. Vorgeschichtliche Altertümer.

Die Mitteilungen werden in diesem Jahre zu früh zum Druck gegeben, als daß schon über Unternehmungen und Zuwachs auf dem Gebiete der Vorgeschichte berichtet werden könnte. Die Arbeiten, für die dieses Jahr wieder ein Zuschuß des Kaiserlich deutschen Archäologischen Instituts zur Verfügung steht, beginnen erst im Juli. Zunächst sollen die Ansiedelungen auf der Altenburg weiter untersucht werden. Während der Tagung des Verbandes der nordwestdeutschen Altertumsvereine waren die Funde von der Altenburg und Milseburg und die Aufnahmen der hessischen Befestigungen von Lange und Eisentraut in einem Saale der alten Akademie aufgestellt.

 

II. Münzensammlung.

Zwei Reiter-Brakteaten ergänzten unsere nahezu vollständigen Reihen aus dem Kaufunger Fund, dessen Bedeutung für die hessische Münzgeschichte Buchenaus Arbeit ins Licht gesetzt hat. Aus dem Jenaer Fund erwarben wir einen leider nur mäßig erhaltenen Groschen Hermanns, aus dem Erfurter noch einige seltene Varianten von Groschen der Landgrafen Ludwig I. und II., darunter einen noch nicht beschriebenen thüringisch-hessischen Zwittergroschen. Zu den einseitigen Pfennigen Heinrich III. mit den Schilden von Hessen und Ziegenhain und einem auf die Münzstätte zu deutenden Buchstaben unter den Schilden kam ein Pfennig mit einem F hinzu. Wohl auch ein Nachzügler aus dem Erfurter Fund ist ein schön erhaltener Groschen Wilhelm des Mittleren mit Helm und Wappen.

Von Fuldaer Prägungen wurden einige Pfennige Friedrichs von Romrod und Johanns von Merlau erworben, ferner ein stempelfrischer Dukat Konstantins von Buttlar von 1717 — das Exemplar der alten Sammlung Hallo.

 

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