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sondern er gab nur zahlreiche Aufsätze in Zeitungen und Zeitschriften, dann auch Sammlungen solcher in der Zeitschrift für hessische Geschichte und in Büchern. Seine Arbeiten umfassen das ganze weite Gebiet der Stadtgeschichte mit Bevorzugung des Mittelalters. Als Herausgeber wichtiger Quellen betätigte er sich in Band 15 und 16 der Zeitschrift unseres Vereins, darstellend handelte er über die heilige Elisabeth, ihr Hospital, ihre Reliquien usw., ferner lieferte er Arbeiten zur Baugeschichte und Topographie von Marburg, insbesondere auch einen „Wegweiser durch die Straßen und die Geschichte der Stadt Marburg“, der in drei Auflagen erschienen ist. Näher ging der Vortragende ein auf Bückings Forschungen zur Geschichte des Rathauses und der Pfarrkirche. Was er dabei an eigenen wertvollen Kombinationen über die Ergebnisse Bückings hinaus bot, bildete den Schwerpunkt des schönen, mit großem Beifall aufgenommenen Vortrags. Abschließend bezeichnete Dr. Küch den Verstorbenen als den Pionier der Marburger Geschichtsforschung, dem für seine rastlose treue Arbeit der wärmste Dank gebühre. An der anschließenden längeren Erörterung über den Zustand der Elisabethkirche vor der Restauration und über die Umstände, welche nach dem Wolkenbruch des Jahres 1846 zu ihrer Wiederherstellung führten, beteiligten sich die Herren Siebert, Braun, Müller, Huyskens, Hartwig, Gleim. Die Anfrage des Generals von Pentz nach der urkundlichen Sicherheit des Ortes, wo Konrad von Marburg erschlagen wurde (Hof „Kapelle“ bei Beltershausen), wurde ihm von Prof. Wenck bejahend beantwortet1).

 

3. In der Sitzung vom 16. November, die in der Einladung als „Bunter Abend“ bezeichnet worden war, gedachte der Vorsitzende Archivar Dr. Rosenfeld zunächst des im Sommer verstorbenen Mitgliedes Hofgerichtsrat Klein. Dann erteilte er das Wort an Archivassistent Dr. A. Huyskens zu seinem Vortrag über „Otto den Schütz und seine Gemahlin Elisa- [Elisabeth]

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1) Oberhess. Ztg. Nr. 260 v. 5. 11. 1909.

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