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Versammlung warf zuerst der Vorsitzende, Herr Rektor Sondergeld, nach herzlicher Begrüßung der erschienenen Damen und Herren einen kurzen Rückblick auf die Versammlungen und Vorträge im vorhergehenden Winter und auf den so befriedigend verlaufenen Ausflug nach Fulda; ferner machte er auf einen vorgeschichtlichen Fund aufmerksam, der in jüngster Zeit in der nächsten Nähe von Hünfeld gemacht worden, auf eine im Besitz des Herrn Regierungsrates I11gner in Hünfeld befindliche Broncekette, die nach den Mitteilungen des Herrn Museumsdirektors Dr. Boehlau und anderer Prähistoriker der jüngeren Hallstattzeit oder dem Anfang der La Tène-Zeit angehört. Die Kette wurde gezeigt und besichtet. Sodann ergriff Herr Regierungsrat Illgner zu einem groß angelegten Vortrage das Wort, den er in der Versammlung vom 10. Februar fortsetzte. Das Thema lautete: „Germanische Spuren in der heutigen Landwirtschaft in der Hünfelder Gegend“. Wie wohl kein anderer war Regierungsrat Illgner in der Lage, über dieses Thema zu sprechen; muß er doch in der Ausübung seines Berufes als Kommissar der Kgl. Spezialkommission bei den Zusammenlegungsarbeiten im hiesigen Kreise, insbesondere bei den rechtlichen Auseinandersetzungen Schritt auf Tritt auf solche Spuren stoßen, wenn solche wirklich vorhanden sind. Aber der Vortragende begnügte sich nicht damit, die Spuren altgermanischer Einrichtungen für unsern Kreis nachzuweisen, sondern er legte auch ihren Ursprung und ihre geschichtliche Entwicklung dar, gestützt auf eigene Beobachtung und auf die gesicherten Resultate kulturgeschichtlicher Forschung. Der sehr interessante Vortrag ist inzwischen zum größten Teil in den „Fuldaer Geschichtsblättern“1) , die im hiesigen Kreise viel gelesen werden, erschienen; hier möge eine kurze Inhaltsangabe desselben folgen:

Seit Christi Geburt und länger schon — so leitete der Vortragende seine Ausführungen ein — haben die Chatten, unsere Vorfahren, im jetzigen Hessen gesessen,

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1) Jahrgang 1909, Heft 11/12.

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