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Den 17, 18 & 19 fuhren wir theils mit sehr gutem, theils abwechselndem mittelwind und Regen glückl. fort, so daß wir von 2 bis 8 Meilen in einer Stunde zurücklegten.

20n. Heiterer Himmel und fast gar kein Wind.

21: recht schön Wetter und etwas contrairer Wind, indeßen sind wir jedoch 3 bis 4 Meilen in einer Stunde fortgekommen.

Vom1) 22. bis incl. 24. sind wir mit abwechselndem Wind sehr langsam fortgeseegelt.

Den 25: wurde der Wind dergestalt contrair, daß wir von des Morgens früh an einen anderen Cours nehmen und nach Süd-Ost seegeln musten, bis des Abends am nämlichen Tage, da sich der günstigste Wind einfand, womit wir die ganze Nacht durch, und

den 26: den ganzen Tag sehr weit avancirten und immittelst gegen 12 uhr Mittags die Spize von Long-Island2) zu Gesicht bekamen. Der Commodore war mit den übrigen Schiffen weit voraus und schien sich wenig um uns zu bekümmern; indessen seegelten wir immer so fort bis des Abends gegen 11 uhr, da wir in der Dunkelheit der Nacht durch das Senck-Bley gewahr wurden, daß wir nur 5 Faden Wasser hatten und folgl: Sandy-Hoock3) sehr nahe seyn musten. Der Capitaine war also genötiget, sich einstweilen Sicherheit wegen Süd-ostwärts zu wenden. Sobald der Tag anbrach, nahmen wir wieder unsere gerade Route und

Den 27: gegen 10 uhr waren wir vor dem Hook. Es wurde durch einen Canon-Schuß und die ausgehängte Flagge zwar das Signal für Pilots gegeben, weilen wir glaubten, daß die übrigen Schiffe schon eingelaufen wären, allein es kamen keine Pilots und wir musten daher laviren bis wir gegen l uhr à perte de vue hinter uns den Commodore und die übrigen 4 Schiffe gewahr wurden. Ersterer näherte sich uns mit vollen Seegeln, leztere aber konten nicht fortkommen, wir musten also in einer nicht grosen Entfernung vom Leucht-Hauß Anker werfen und die Nacht liegen bleiben.

Den 28: des Morgens nach 8 uhr wurden die Anker gelichtet und wir fuhren ein Schiff hinter dem anderen, nachdem wir jenseit dem Leucht-Thurm den Pillot aufgenommen, mit sehr gutem Wind auf New-York los, wo wir um 3 uhr des nachmittags im Haven glückl. ankamen und Ancker warffen. Um 5 uhr wurden die Boats herabgelassen und ich fuhr sogleich an Land und erreichte gleich nach 6 uhr mein Quartier.                                                          E. H.

NB. Die Fahrt von Halifax bis New-York ist in 18 Tagen glücklich und gesund zurückgelegt worden, dahingegen habe ich Höllen-Ängste ausgestanden, da mein Schiff mit nichts als 1300 kleinen Tonnen Pulver beladen war. — Diese sind Gott lob! ebenso glücklich überstanden.

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1) Hier beginnt wieder die bessere Schrift ohne vorherige Bleistiftunterlage.

2) Insel gegenüber Newyork.

3) Sandy Hook, Kap am Eingang der Bai von Newyork.

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