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A. Bericht über die Tätigkeit
des Gesamtvereins.

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I. Mitgliederversammlung.

„Wo die Geisa das Wasser ihrer Quellen in die Fnlda gießt, lag zwischen Wiesen und fruchtbaren Feldern das Kloster Herolfsfeld. Hohe Fürsten des Himmels waren seine Beschützer, denn die Klosterkirche umschloß die Reliquien zweier Apostel; doch den größten Eifer für das Gedeihen des Klosters hatten zwei Gefährten des heiligen Bonifatius bewiesen: Erz bischof Lullus, der die ersten Mönche auf das leere Feld führte, und der Heidenbekehrer Wigbert, dessen Gebeine erst viele Jahre nach seinem Tode im Kloster niedergesetzt wurden, den aber seit dem durch zahlreiche Wunder der Euhm der Stätte erhöhte.“1) So blühte denn das Kloster mächtig empor, anfangs die kleine bürgerliche Ansiedlung, die neben seinen Mauern Fuß faßte, hoch überragend. Aber im Laufe der Jahrhunderte trat ein Wandel ein. Aus den wenigen Häusern höriger Leute entstand ein bürgerliches Gemeinwesen, das sich bald mit dem Stifte messen konnte, das schließlich das Stift überlebte. Aber eine Erinnerung an das Kloster, das mit seiner Schule eine Stätte des Wissens war, blieb auch der Stadt. Neben regem Gewerbfleiß hat auch in ihr Sinn für die Wissenschaften sich erhalten. Das zeigt u. a. die große Zahl der Mitglieder, die die alte Lullusstadt zu unserm Vereine stellt, und das zeigte namentlich die rege Beteiligung nicht nur dieser Mitglieder, sondern der Bürgerschaft von Hersfeld überhaupt, als wir uns, von Bürgermeister und Rat eingeladen, in den Augusttagen

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1) Freitag, Ahnen, Bd. 2, S. 1.

 

 

 

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