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eines besonderen Vertrages zwischen Kurhessen und den Fürsten von Thurn und Taxis gegen eine jähr liche Pachtsumme von 42 000 Reichstalern an das Fürst liche Haus Thurn und Taxis über. Der Kurfürst behielt sich aber alle Hoheitsrechte vor und übertrug nur das nutzbare Eigentum und die Verwaltung der Posten in seinen Kurstaaten dem Fürsten von Thurn und Taxis als Erbmann-Thronlehen. Mit der Ausübung der Hoheitsrechte wurde die Kurfürstliche General-Postdirektion in Kassel, an deren Spitze damals der Ober-Postdirektor Starkloff stand, beauftragt.

Die Zeit der Gründung der Postanstalt in Hün feld ist nicht genau festzustellen, da die älteren Ur kunden im Jahre 1760 bei einem Brande, bei dem das Posthaus zum Teil eingeäschert wurde, verloren ge gangen sind. Die Gründung der Hünfelder Postanstalt dürfte aber mit der Einrichtung des ersten an Hünfeld vorüberführenden Postkurses im Jahre 1716 zusammen fallen. Eine erhöhte Bedeutung hat die Postanstalt zweifellos aber erst mit der Anlage der alten Frankfurt-Leipziger Heerstraße erhalten. Es ist bekannt, daß diese Straße zur Zeit eine der bedeutendsten Ver kehrslinien Deutschlands war, welche den Verkehr zwischen Norden und Süden vermittelten. Alle an dieser Straße gelegenen Poststationen hatten außer dem gewöhnlichen Postverkehr einen außergewöhnlich lebhaften Extrapostverkehr, namentlich zur Sommerszeit und in der Zeit der Frühjahrs- und Herbstmessen. Die Station Hünfeld hatte bis zum Jahre 1840 einen Poststall von 60 und mehr Pferden. Später als durch die Anlage von Eisenbahnen die alte Frankfurt-Leipziger Straße ihre Bedeutung verlor, wurde mit Herrichtung bezw. Verbesserung der Straße nach Kassel eine täglich dreimalige Postverbindung zwischen Frankfurt, Fulda und Kassel eingerichtet und Hünfeld zum Postamt erhoben.

Bei dem Übergang der Taxisschen Posten auf Preußen wurde die Postanstalt in Hünfeld in eine Postverwaltung und später in ein Postamt II. Klasse um gewandelt. Der Name Romeis, dessen Besitzer als Posthalter und zugleich Vorsteher der Postanstalt vor- [vorkommen]

 

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