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II. Grabung Hofmeisters 1911.

Die Grabung 1911 setzte sich als Hauptziel, die angeschnittene Siedlung auf der grünen Platte weiter zuführen. Diese Arbeit ist ein beträchtliches Stück gefördert worden. Dabei hat sich die in den früheren Jahren herausgefundene Methode bewährt. Durch genaue Durchforschung einzelner Parzellen, in die die ganze Fläche ihrer Größe und der zu bewegenden Erdmasse wegen zerlegt werden muß, und durch spätere Zusammenlegung und Zusammenzeichnung auf dem Plan ist es möglich, den vollständigen Grundriß der Gesamtsiedlung mit ihren Häuserblöcken und Gassen wiederzugewinnen. An einzelnen Stellen ergaben sich auch 1911 wieder Hausgrundrisse, die sonst in dem Pfostengewirr verschwinden. Alle zeigen dieselbe ver schobene Vierecksform, indem drei Pfosten einen rechten Winkel bilden, der vierte aber immer außerhalb der rechtwinkligen Ergänzung steht. Es ist der gleiche Grundriß, der bei fast allen zehn Wasserbecken auf der Burg herausgekommen ist. Von einer Veröffentlichung des gewonnenen Grundplans wird Abstand ge nommen, bis die Untersuchung der Fläche bis zum Rand der Burg durchgeführt ist.

Die keramischen Funde waren sehr beträchtlich; auch gelang es, einige ganze Gefäße zu heben. Von Einzelfunden ist ein 7,3 g schweres Regenbogen schüsselchen zu nennen, das aus der obersten Wohnschicht stammt und der zweiten Hälfte des letzten vorchristlichen Jahrhunderts angehört. Aus der untersten Wohnschicht wurde eine Früh-La Tènefibel gehoben.

Es wurde ferner eine gefaßte Quelle untersucht, die im Süden der Burg unmittelbar am äußeren Vorwall erkannt wurde. Da diese Anlage im engsten Zusammenhang mit Wall und Graben steht und für die Geschichte dieser Befestigungslinie wichtige Aufschlüsse gibt, soll eine Besprechung dieser Arbeit später folgen, wenn die Untersuchung des Walles und Grabens zu Ende geführt ist.                                H.

 

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