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[Infanterie] fanterie vor. Die Höhe wird nach hartem Kampfe genommen — die Schlacht ist gewonnen.

Mit Ruhm hatten die Westfalen gekämpft und auch nach dem Ausspruch des Marschall Ney zur Entscheidung des Tages wesentlich beigetragen. Napoleon war mit ihnen außerordentlich zufrieden, die französischen Generale des Lobes voll, namentlich auch über das tapfere Verhalten der leichten wie schweren Kavallerie. Aber 1/3 des Bestandes blieb auf dem Platze und 4—500 Tote und 2500 Verwundete (darunter 18 bezw. 146 Offiziere), von welchen die meisten aus Mangel an Pflege starben. Der König dekorierte 56 Offiziere, 70 Unteroffiziere und Mannschaften. Wieder mußte das Korps Totengräberdienste tun; auf dem Schlachtfelde sah es grausig aus; unerhörte Zustände herrschten im Lazarett des Klosters Koloczkoi.

Es ging nun wieder weiter gen Moskau, die Stiefkinder der Armee, die Westfalen, nun wieder am Ende der langen Kolonne, aber nicht nach Moskau, sondern nach Moschaisk, um dort die jetzt schon unsichere Etappe zu decken. Nur die Kürassiere Latours zogen hindurch und eine gemischte Brigade unter dem Oberst Bernard hatte den kaiserlichen Schatz nach Moskau zu eskortieren. Gehoben die Stimmung aller, als man erfahren, daß Napoleon seinen Einzug gehalten, groß und mannigfaltig die Erwartungen und ebenso groß die Enttäuschung, als man von einer Anhöhe die Stadt, d. h. eine große schwarze Rauchwolke liegen sah. Das langersehnte Moskau war ein Feuermeer.

Das Detachement quartierte in der Vorstadt, beteiligte sich auch am Plündern, erhielt auch Nützliches, Tuch, Leder und Pelze. Vom 19. September mußte es Kriegsgefangene abtransportieren. Der Transport dieser hungrigen, abgetriebenen und erschöpften Mannschaften war eine der schwersten Aufgaben für die Begleitkommandos, zu welchem man „Nerven wie Stahl“ haben mußte.

Inzwischen häuften sich die Überfälle und wurde von Seiten der Russen mit unmenschlicher Grausamkeit der Kleinkrieg geführt. Von Junot auf exponiertem Posten in Wereia gelassen und auf wiederholtes Bitten

 

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