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[Meißenbug] bug. Die von Besse sollen sich auch von Felsberg genannt haben. Bis auf den heutigen Tag haben sich sechs Burghöfe, von denen die Rittergasse den Namen führt, erhalten. Ihre Qualität als solche wird daran erkannt, daß deren Eigentümer, sobald sie wechseln, nicht nötig haben, sich mit einem gewissen Betrag in die Felsberger Markwaldgenossenschaft einzukaufen, sondern ihr Holz unentgeltlich ausgefolgt bekommen. Von diesen Burgsitzen ist an erster Stelle der Besser Hof zu nennen, am obersten Ende der Rittergasse unmittelbar unter der Burg gelegen, die von hier aus wahrscheinlich, aus dem 60 Fuß tiefen Brunnen, mit Wasser versorgt wurde. Der Pfad und die Türe in der Burgmauer sind noch sichtbar.

Nach dem Felsberger Salbuch sind außerdem noch folgende Burgsitze im 17. Jahrhundert vorhanden:

1) Der Boyneburgsche, das sog. Lugelinhaus; jetzt Nr. 138;

2) der Hebelsche, welchen die von Boynburg an sich erkauft und mit dem vorigen vereinigt;

3) der Meißenbugsche; jetzt Nr. 124a, gehört der Judenschaft;

4) der der Margarete Spiegelin zum Desenberg, geb. von Boyneburg; jetzt Nr. 137 und

5) der dem Kammerschreiber Otto Gleim gehörige Burgsitz, die sog. Krachenburg, dermalen Eigentum des Schreinermeisters Kranz.

Außerdem wird im 18. Jahrhundert (1756) noch der adelige, dem General von Blome gehörige Hof vor dem Obertore genannt.

Unter den sonstigen Profangebäuden würde sicher das vom Deutschen Orden in Felsberg für seine Komthurei errichtete Gebäude den vornehmsten Platz einnehmen, wenn dieses nicht im 30jährigen Krieg (1640), als der „meiste und beste Teil“ der Stadt von den kaiserlichen Mordbrennern in Asche gelegt wurde, mit niedergebrannt worden wäre.

Damals wurde auch das alte steinerne Pfarrhaus, das im jetzigen Pfarrgarten stand, ein Raub der Flammen, und ebenso das Rathaus, das auf dem Platze des jetzigen stehend mit dem Amthaus ein Doppelgebäude bildete.

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