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Die jetzige Orgel wurde gegen die Mitte des 18. Jahrhunderts (1757) beschafft und besaß 25 klingende Register. 1891 wurde sie durch den Orgelbauer Euler aus Gottsbüren mit einem Kostenaufwand von 1904 M umgebaut. Daß die Kirche schon vor dem jetzigen ein Orgelwerk besessen, geht daraus hervor, daß 1655 und 1743 Organisten namhaft gemacht werden.

Der mächtige, 45 m in der Höhe messende Turm zeigt (wie die übrige Kirche) drei verschiedene Bauperioden. Das untere Drittel wurde aus Sandsteinen errichtet, welche man wahrscheinlich von den Kapellen der verlassenen Dorfkirchen gewonnen hatte. Das zweite Drittel erbaute man aus den bei der 1430 erfolgten Niederlegung des Schiffes verfügbar gewordenen Kalksteinen. Die Vollendung und der fertige Ausbau des Turmes erfolgte erst 1586 bis 1599. Die Gemeinde erhielt zu dem Ende von der Regierung in Kassel im Jahre 1586 bedauerlicher Weise die Erlaubnis, die altehrwürdige Dekanatskirche in Schützeberg abzubrechen, und sie teilte sich mit den Wolfhagern in den Raub. Im Frühling 1591 sollen sie ihren Kirchenbau anfangen. Das Portal des Turmes, 1588 eingebaut, entstammt ebenfalls der Schützeberger Kirche (Hufschmidt). Der Wappenstein mit der Jahreszahl 1298 in der Brüstung des ersten Umganges des Turmes ist demnach erst 1589 eingefügt worden.

Der Turm, welcher ursprünglich drei Umgänge und ein weit höheres, spitzes Dach hatte, geriet bei der großen Feuersbrunst vom 12. Februar 1707 mit in Brand und wurde bis zur heutigen obersten Galerie zerstört. Aus Mangel an Geldmitteln mußte man sich bei dem Wiederaufbau begnügen, ihm die heutige stilwidrige Form zu geben. — Ehedem wohnte der Turmwächter im Innern des zweiten Turmabsatzes. An die Südseite des Kirchturmes war die Schule angebaut, ein Anbau, welcher die Vermutung nahe legt, daß er ursprünglich die Verbindung der Kirche mit dem freien Hof des Klosters Hasungen, auf der Stelle des jetzigen Pfarrhofes gelegen, herstellte.

Als im Jahre 1883 der Turm neu gedeckt wurde, setzte man die gegenwärtige Wetterfahne auf.