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[Schwarzenberg] berg, aber an Sieg Napoleons war nicht mehr zu denken, die Schlasht [Schlacht] am 18. Oktober war nur ein großes Rückzugsgefecht Napoleons. Es war unverzeihlich, daß man ihm nicht die Rückzugsstraße sperrte und die Verfolgung zu spät einleitete. Das französische Heer erwehrte sich Ende Oktober bei Hanau des Versuchs, ihm den Weg zu sperren, dann aber fiel es zusammen, das Lazarettfieber rieb die geschlagene flüchtige Armee auf, fast ebenso die von 1812. Am Rhein wünschte Blücher sofort den Krieg, durch die Niederlande schwenkend, nach Frankreich zu tragen, aber die Monarchen forderten für die ermüdeten Truppen Ruhe, und doch wäre damals Frankreich fast widerstandslos gewesen. Indessen die Zurückdrängung Napoleons über den Rhein erschien schon als ein ungeheurer Erfolg. So manche dachten an Frieden. Aber Napoleon, vor die Frage der Genügsamkeit gestellt, lehnte zum Glück für Deutschland den Stillstand des Krieges ab, da er nicht auf alle eigenen Eroberungen verzichten konnte. Im Feldzuge von 1814 erscheint Napoleon mit dahinschwindenden Kräften als Feldherr von hinreißender Größe. Aber es war nur ein Nachspiel zur Entscheidung, die das Jahr 1813 gebracht hatte. Es hatte mit der Erhebung Preußens begonnen und endete mit der Befreiung ganz Deutschlands. Der gewaltigste Mensch war gestürzt, überwunden von den sittlichen Kräften, die sich wider ihn erhoben hatten. — Die Versammelten dankten dem Redner mit starkem Beifall, Archivrat Rosenfeld faßte den Dank in Worte und warb um die dauernde Teilnahme der anwesenden Gäste für den Geschichtsverein durch Erwerbung der Mitgliedschaft.

Zur Erinnerung an die Zeit der Fremdherrschaft, des westfälischen Königreichs, war eine kleine Ausstellung im Saale veranstaltet, bestehend aus vielfältigen geschriebenen und gedruckten Schriftstücken, Erinnerungsblättern an hervorragende Persönlichkeiten und sonstigen Andenken an die große Zeit, dargeboten teils durch Güte der Archivleitung, teils durch das Entgegenkommen Privater. Diese Ausstellung zog noch lange viele Beschauer an.

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