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- 107 - sie, wie die bisherige, geheim sein,
wenn natürlich tatsächlich auch der Bestand selbst niemandem ein Geheimnis
bleiben konnte. Öffentlich war die Verbindung
nur insofern, als jeder ehrenhafte Student — auch ein Fuchs nach
kurzer Probezeit — ohne weiteres auf Meldung Mitglied werden konnte.
Sonach drang das liberale Prinzip der Gleichheit durch, aber im
übrigen blieb alles im wesentlichen beim Alten. Die Farben schwarz-rot-weiß,
der Wahlspruch „Gott, Freiheit, Vaterland“
blieben unverändert. Gleichzeitig schloß man sich der allgemeinen
deutschen Burschenschaft, in der Berlin den Vorsitz führte, der man
schon 1818 beigetreten
war, wieder an. Bei den nun folgenden
Reibereien zwischen der Burschenschaft und der akademischen Behörde
tritt Vilmar wiederholt hervor, besonders aber seit er mit Beginn des
Sommers 1819 dem Vorstande der ersteren angehörte. Am 15. Januar
1819 wurde er als Vorstand der Lesegesellschaft ermahnt, in
dieser für größere Ruhe zu sorgen. Im Mai suchte er wiederholt um Genehmigung
zu einem Kommers nach, der anfangs nicht gestattet wurde. Unter den zahlreichen Studenten, die wegen verbotenen Fechtens
auf dem Renthofe denunziert wurden, befinden sich im Mai 1819
auch Vilmar und als sein Schicksalsgenosse Friedrich Scheffer, der spätere hessische
Minister. Erregte das Verbot des „Rappierens“ und des Singens
auf der Straße die Studenten, so kam vollends die Erregung zum Ausbruche,
als am 28. Juni 1819 der Prorektor heimlich in der Nacht durch die Pedellen
die Turngeräte entfernen ließ. Diese Maßregel war auf höhere Anweisung
erfolgt, weil man das Turnen als eine
„schädliche, Leben und Gesundheit gefährdende Übung“ betrachtete.
Nachdem der zur Abfassung rappierender Studenten auf dem Renthofe erschienene
Pedell bereits verhöhnt war, wurden er und ein Wächter am
Abend von einer Schar Studenten, die eins der „gestohlenen“
Turnhölzer wieder geholt hatten, geprügelt und jenem auch die
Fenster eingeworfen. Als der Senat
darauf mit dem Verbot antwortete, nach 9
Uhr auszugehen, zog am 29. Juni abends gegen ½10 Uhr die gesamte Burschenschaft
in geschlossenem |
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