MHG, 1913/14, Seite 109

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Seele anhing, zeigt die Tatsache, daß er sich unter denen befand, die ihr Ehrenwort gaben, nie in eine Landsmannschaft zu treten und nie etwas gegen eine Burschenschaft zu unternehmen. Das zeigt vor allem ein einige Tage später, in Gestalt eines Trauerbriefes geschriebener und im Wortlaut mitgeteilter Brief an seinen späteren Schwager, der diesem die Auflösung meldete. Dieser Brief zeigt uns zugleich, daß damals Vilmar noch in einige Duellaffären verwickelt war.

Die gefürchtete Untersuchung blieb aus, keiner der Professoren wollte sie übernehmen. Der Kurfürst sah sich schließlich veranlaßt, sie im März 1820 niederzuschlagen. Die Mitglieder der Burschenschaft hielten trotz der Auflösung zum Teil beisammen. Daß Vilmar trotz Examensvorbereitungen sich noch lebhaft um das studentische Leben bekümmert hat, wenn auch nicht mehr in vorderster Reihe, erhellt aus manchem. Inzwischen wich die im wesentlichen studentisch-harmlose und unpolitische Stimmung in der Marburger Burschenschaft allmählich einer trotzigen, verbittert oppositionellen.

Die Beziehungen Vilmars zur Burschenschaft sind mit seinem Weggange von Marburg im September 1820 keineswegs abgebrochen. Er bewahrte ihr, wie seine 1823 geschriebene Geschichte beweist, ein treues Andenken. Durch seinen Bruder Wilhelm, den er 1822 selbst nach Marburg brachte, kam er mit dessen jüngerem Studiengenossen und Burschenschaftsbruder Franz von Florencourt, dem später ins konservative Lager übergegangenen bekannten Schriftsteller in Berührung. Dieser hatte sich, wie er selbst erzählt, ein philosophisches System ungefähr im Sinne des Follenschen gebildet. Ein nächtliches Gespräch mit diesem Menschen, der 1825 in Marburg allerdings vergeblich einen revolutionären Jugendbund zu stiften versuchte, soll den Anstoß zu seiner damals beginnenden inneren Wandlung gegeben haben. Dieses hat dann Vilmar auch endgiltig der Burschenschaft entfremdet. Aber noch 1827 traf er beim Universitätsjubiläum mit seinen Studiengenossen sich wieder, noch 1828 pries er den Abiturienten in Hersfeld das Streben der Burschenschaft, aber er

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..	- 109 - Seele anhing, zeigt die Tatsache, daß er sich unter denen befand, die ihr Ehrenwort gaben, nie in eine Landsmannschaft zu treten und nie etwas gegen eine Burschenschaft zu unternehmen. Das zeigt vor allem ein einige Tage später, in Gestalt eines Trauerbriefes geschriebener und im Wortlaut mitgeteilter Brief an seinen späteren Schwager, der diesem die Auflösung meldete. Dieser Brief zeigt uns zugleich, daß damals Vilmar noch in einige Duellaffären verwickelt war. Die gefürchtete Untersuchung blieb aus, keiner der Professoren wollte sie übernehmen. Der Kurfürst sah sich schließlich veranlaßt, sie im März 1820 niederzuschlagen. Die Mitglieder der Burschenschaft hielten trotz der Auflösung zum Teil beisammen. Daß Vilmar trotz Examensvorbereitungen sich noch lebhaft um das studentische Leben bekümmert hat, wenn auch nicht mehr in vorderster Reihe, erhellt aus manchem. Inzwischen wich die im wesentlichen studentisch-harmlose und unpolitische Stimmung in der Marburger Burschenschaft allmählich einer trotzigen, verbittert oppositionellen. Die Beziehungen Vilmars zur Burschenschaft sind mit seinem Weggange von Marburg im September 1820 keineswegs abgebrochen. Er bewahrte ihr, wie seine 1823 geschriebene Geschichte beweist, ein treues Andenken. Durch seinen Bruder Wilhelm, den er 1822 selbst nach Marburg brachte, kam er mit dessen jüngerem Studiengenossen und Burschenschaftsbruder Franz von Florencourt, dem später ins konservative Lager übergegangenen bekannten Schriftsteller in Berührung. Dieser hatte sich, wie er selbst erzählt, ein philosophisches System ungefähr im Sinne des Follenschen gebildet. Ein nächtliches Gespräch mit diesem Menschen, der 1825 in Marburg allerdings vergeblich einen revolutionären Jugendbund zu stiften versuchte, soll den Anstoß zu seiner damals beginnenden inneren Wandlung gegeben haben. Dieses hat dann Vilmar auch endgiltig der Burschenschaft entfremdet. Aber noch 1827 traf er beim Universitätsjubiläum mit seinen Studiengenossen sich wieder, noch 1828 pries er den Abiturienten in Hersfeld das Streben der Burschenschaft, aber er	..


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