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[Rehgehörnwerkstücke] gehörnwerkstücke, Topfscherben und Stirnstücke eines menschlichen Schädels. Auf dem Acker „Vor den Steinritschen“ bei Aue wurde eine zweite slavische Dorfstelle und in der Nähe „an der Teichwiese“ eine Wohnstätte aus der la Tènezeit festgestellt. An diesen Arbeiten beteiligte sich auch Herr Lehrer Fröhlich in Aue. Im Parke des Schlosses Wolfsbrunnen sind sieben mit Asche, Werkzeugen und Knochenresten gefüllte Herdgruben aufgedeckt worden. Die Abdrücke des Geflechtes der Hüttenwände in dem gebrannten Lehmverputz sind vorzüglich erhalten. Herr Förster Strott zu Schmelzhütte hat im Höllental einen Leistenkeil der frühen Bronzezeit, etwa aus dem Jahre 1500 vor Chr. gefunden. Er gehört demnach mit zu den ältesten Stücken der Sammlung. Die germanische Siede-lung der Kaiserzeit in Niederhone lieferte viel neues Fundgut, darunter Scherben römischer Terrasigillata-Gefäße aus dem Anfang des 3. Jahrhunderts, vermutlich in Rheinzabern hergestellt. Ihnen waren gesellt Schädel vom Wolf und Hornzapfen vom Ur. Das wahrscheinlich zur Siedelung gehörige Urnenfeld befindet sich auf dem Bückeberg. Dort wurden die Graburnen und Scheiterhaufenplätze, die Knochenreste und teilweise geschmolzene Bronzeschmuckstücke enthielten, gefunden. In der neuen Georgstraße in Eschwege wurden Nachlaßstücke der bis jetzt ältesten nachweisbaren Bewohner dieses Ortes in Gestalt von vollständigen Gefäßen, Scherbenresten und Bronzestücken, u. a. einer kleinen Tüllenpfeilspitze, gesammelt. Es dürfte sich hier um kaiserzeitliche Germanen handeln. Viele wichtige Punkte unserer engeren Heimat harren noch der Untersuchung. So der „Hauk“ bei Niederhone, die „alte Stadt“ bei Frankershausen, die Erdwälle auf der Aueschen Kugel, die „Burg“ über dem Wichtelsbrunnen bei Reichensachsen, die „alte Burg“ im Schlierbach bei Völkershausen und der „Ebersberg“ bei Albungen.

Hierauf beglückwünschte im Namen der Kreisverwaltung Herr Landrat von Keudell den Verein zu seinem Erfolge. Der Kreisausschuß habe dem Geschichtsverein die alte Schloßkapelle sehr gern über- [überlassen.]

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