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Sein Andenken, das in üblicher Weise geehrt wurde, wird auch in unserem Kreise stets in Ehren gehalten werden. Sodann hielt der Vorsitzende einen geschichtlichen Vortrag über „Die geschichtliche Entwicklung Belgiens“, des Landes, das im jetzigen Weltkriege zuerst die Blicke der ganzen Welt auf sich zog. Der Redner besprach besonders die Zeiten, in denen das alte keltische Belgierland von Germanen besetzt wurde und die Franken hier den Grund für ihr später so mächtiges Reich legten, um sodann einen Überblick über die Zeiten zu geben, in denen das Land zum alten deutschen Reich bezw. zur habsburgischen Hausmacht gehörte. Auch die Napoleonische Zeit des Landes und die Gründung des belgischen Staates im vorigen Jahrhundert wurden kurz geschildert. Zum Schlusse wies der Redner auf die herrlichen Baudenkmäler aus Belgiens Vergangenheit hin, von denen eine große Anzahl aus Brüssel, Mecheln, Antwerpen, Brügge usw. in Lichtbildern gezeigt wurde. Herr Oberlehrer Möllers gab die nötigen Erläuterungen zu den Bildern und verlas am Schlusse einen Bericht des Geheimrates Prof. Dr. Clemen aus Bonn, aus dem man ersah, daß von den unersetzlichen Kunstdenkmälern Belgiens durch den Krieg keins so beschädigt worden ist, daß es nicht wieder hergestellt werden könnte. Die Lichtbilder waren von der Gesellschaft zur Verbreitung von Volksbildung in Berlin zur Verfügung gestellt worden, der Apparat vom hiesigen Oblatenkloster.

Der dritte Geschichtsabend wurde am 28. Februar 1915 im Hotel „Engel“ veranstaltet. Der Vorsitzende sprach in längeren Ausführungen über „Die Entstehung der deutsch-französischen Territorial- und Sprachgrenze“. Von den Ursachen des Weltkrieges ausgehend, wies der Redner auf das Streben Frankreichs hin, Elsaß-Lothringen wiederzugewinnen und die französische Ostgrenze bis an den Rhein vorzuschieben. Doch „sie sollen ihn nicht haben, den freien deutschen Rhein, ob sie wie gier`ge Raben sich heiser danach schrei`n“. Der Rhein Deutschlands Strom, nicht Deutschlands Grenze. Wie die deutsch-französische Grenze geschichtlich entstanden

 

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